Schett flucht.

Melbourne - Zwei Siege und eine Niederlage gab es am ersten Tag der Australian Open für das österreichische Trio. Jürgen Melzer hatte gegen den Deutschen Tomas Behrend leichtes Spiel und setzte sich nach nur 80 Minuten mit 6:1,6:2,6:2 durch. Barbara Schett musste mit der Argentinierin Clarisa Fernandez hart kämpfen, ehe sie sich nach 1:45 Stunden mit 6:4,3:6,6:4 durchsetzte. Für Stefan Koubek setzte es gegen den Slowaken Karol Beck nach 2:01 Stunden mit 4:6,0:6,6:2,4:6 hingegen das Aus. Schett trifft nun auf die italienische Qualifikantin Mara Santangelo, Melzer auf Galo Blanco (ESP).

Melzer solide von der Grundlinie

Melzer bestach durch sicheres Grundlinienspiel und gut vorbereitete Netzangriffe. Aufschlag-Volley spielte er nur selten: "Dafür war zu viel Wind, da verziehen sich die Bälle sofort." Über seinen Gegner meinte der 22-jährige Niederösterreicher: "Der kann sicher besser spielen, aber mir ist wichtig, dass mein Spiel super funktioniert hat." Der Schützling von Karl-Heinz Wetter trifft nun am Mittwoch auf den spanischen Routinier Blanco, der praktisch kampflos weiterkam. Sein als Nummer 18 gesetzter Gegner, der Marokkaner Younes El Aynaoui, musste wegen einer Verletzung bei 1:4 im ersten Satz aufgeben.

Melzer: "Blanco ist kein Unbekannter, und ich weiß, wie ich gegen ihn spielen muss." Der Spanier liegt im Entry-Ranking als Nummer 99 immerhin 21 Plätze hinter Melzer. Die Beiden haben noch nie gegeneinander gespielt.

Schett kämpfte hart

Schwer zu kämpfen hatte hingegen die einzige Österreicherin im Bewerb, Barbara Schett. Die Tirolerin besiegte in einem hin und her wogenden Match ihre südamerikanische Gegnerin aber auch im dritten Duell. Allerdings hatte Schett einige bange Minuten zu überstehen, als sie im dritten Satz schon mit 0:3 zurückgelegen war. Die bekanntermaßen temperamentvolle österreichische Nummer eins übte sich auch in dem ein- oder anderen Wutausbruch, bevor sie schließlich den ersehnten Matchball verwertete. Es war ihr erster Sieg in einem Hauptbewerb seit September 2003.

"Es waren schwierige Bedingungen, aber jetzt bin ich gut eingespielt", sagte die Innsbruckerin. Auch ihr blieb in Runde zwei die "programmierte" Gesetzte als Gegnerin erspart: Die 22-jährige italienische Qualifikantin Mara Santangelo, nur WTA-Nummer 129, schaltete die Spanierin Magui Serna (Nr. 16) mit 6:7(3),7:5,6:4 aus.

Koubek verlor gegen Beck

Nur Koubek verpasste den Sprung in Runde zwei. Der 27-jährige Kärntner unterlag dem Slowaken Karol Beck nachdem er u.a. acht Mal seinen Aufschlag abgegeben hatte. Koubek war nach dem Match gedrückt: "Ich hab hier sehr gut trainiert und mich echt wohl gefühlt am Anfang. Ich kann mir dieses Resultat überhaupt nicht erklären."

Der Bresnik-Schützling startete zwar mit einem Break, verlor aber postwendend sein Service und musste den ersten Satz 4:6 abgeben. Im zweiten wirkte der Villacher lustlos und unmotiviert und musste praktisch ohne Gegenwehr ein 0:6 einstecken. "Die Motivation war sicher kein Problem für mich, im Gegenteil. Ich bin derzeit viel schlechter platziert als sonst und wollte natürlich besonders gut spielen und Punkte machen hier. Ich war irgendwie nervös, vielleicht hab' ich mir einfach selbst zuviel Druck gemacht", sagte der 92. der Weltrangliste.

Die Aufschlagleistung war mit 71 Prozent zwar recht solide, aber 44 Eigenfehler waren zu viel. Ein Durchhänger seines Gegners im dritten Durchgang brachte Koubek zwar einen Satzgewinn ("Es war ein seltsames Match"), doch die Niederlage war nicht mehr abzuwenden. "Wennst verkrampfst, g'winnst nix. Wennst nix g'winnst, verkrampfst schnell", meinte Koubek.(APA)