Frankfurt/Main - Mit der ersten kommentierten deutschen
Ausgabe von James Joyces "Ulysses" will der Frankfurter Suhrkamp
Verlag diesen Klassiker der Moderne für heutige Leser transparent
machen. Die Rand- und Fußnoten entschlüsseln nicht nur Schauplätze,
Personen und Anspielungen auf Bildungsgut, sondern sie erschließen
auch den inneren Aufbau des 1922 erschienenen 1.100-Seiten-Romans.
Die neue Ausgabe soll im Mai erscheinen, rechtzeitig zum 100.
Jahrestag des "Bloomsday", jenem 16. Juni 1904, an dem "Ulysses"
spielt.
"Bloomsday"
Der Roman bezieht sich im Titel wie auch in seiner Struktur auf
Homers "Odyssee". Anders als das altgriechische Epos schildert Joyce
aber keine zehnjährige Irrfahrt, sondern lediglich einen Tag im Leben
des Dubliner Anzeigenverkäufers Leopold Bloom. Diesen Tag feiern
Joyce-Verehrer alljährlich als "Bloomsday".
Der Text basiert auf der aus den 70er Jahren stammenden und
seinerzeit hochgerühmten deutschen Übersetzung von Hans Wollschläger.
Für den Kommentar zeichnet der Greifswalder Anglist Dirk Vanderbeke
verantwortlich. Gleichzeitig will Suhrkamp einen Band des Joyce-
Forschers Klaus Reichert herausbringen. (APA/dpa)