Spannung
Die Telecom Italia könnte noch im Jänner 14,8 Prozent oder knapp 74 Millionen Stück TA-Aktien auf den Markt werfen, meinte Erste Bank-Analyst Konrad Sveceny am Montag zur APA. Die Italiener selbst hatten in den vergangenen Monaten stets einen Verkauf noch im ersten Quartal 2004 in Aussicht gestellt. Der Wert des TI-Aktienpakets an der TA liegt angesichts des aktuellen Kurses von knapp 11 Euro (der Schlusskurs vom Freitag lag bei 10,79 Euro) bei rund 800 Mio. Euro.
Einschätzungen
Am wahrscheinlichsten sei eine Platzierung bei institutionellen Investoren im Zuge eines so genannten "accelerate bookbuilding", wahrscheinlich durch die Investmentbank JP Morgan, meinen Analysten. JP Morgan hatte bereits im November 2002 die Platzierung eines ersten Teils der TA-Aktien der TI begleitet und das Kursziel für die TA erst vor wenigen Tagen auf 16 Euro hinaufgesetzt. Bei der Platzierung von 75 Millionen Aktien bzw. 15 Prozent an der TA im November 2002 hatte die TI nur 558,75 Millionen Euro erlöst.
Ausnahme
Nur im Falle eines gemeinsamen Verkaufs von TA-Aktien von TI und ÖIAG (die Staatsholding hält aktuell 47,2 Prozent) sei mit einem Angebot an das breite Publikum zu rechnen, sagte RCB-Analystin Claudia Vince-Bsteh zur APA. Dass auch die ÖIAG gleich nach dem 21. Jänner TA-Anteile verkauft, hält Erste-Analyst Sveceny allerdings nicht für wahrscheinlich. Voraussichtlich werde nach dem im Kürze erwarteten Ausstieg der TI eine marktübliche Lock-up-Period von 6 Monaten vereinbart, mit einem nächsten Privatisierungsschritt wäre demnach ab Herbst zu rechnen.
Theoretisch könnte die ÖIAG den Vereinbarungen zufolge allerdings bereits ab Mitte dieser Woche den gleichen Prozentsatz wie die TI verkaufen. Finanzminister Karl-Heinz Grasser hatte erst im Vormonat auf dem Totalverkauf des TA-Bundesanteils noch in dieser Legislaturperiode, also bis 2006, beharrt.
Positives Umfeld
Für die in Kürze erwartete Platzierung des Italiener-Anteils an der TA scheint das Börsenumfeld jedenfalls positiv. "Der Markt ist in froher Erwartung", betonte Vince-Bsteh am Montag zur APA. Das Börsen- und Branchenumfeld sei für die in Aussicht gestellte Platzierung des TI-Aktienanteils gut, die 14,8 Prozent könnten "locker platziert" werden.
"Der Markt ist bereit, es herrscht eine positive Stimmung. Die Italiener sollten diese für ihren Exit nützen", meint auch Sveceny, der "eine ebenso erfolgreiche Platzierung" wie im November 2002 erwartet. Dadurch werde der Anteil des Streubesitzes erhöht, die Gewichtung der Telekom Austria-Aktie im ATX werde damit von derzeit 15,35 Prozent auf rund 20 Prozent steigen. Nach der Platzierung des TI-Paketes würde sich der Streubesitz von derzeit 38 auf 52,8 Prozent erhöhen.
Kampf