Wien - Der Chef der US Chamber of Commerce, Tom Donohue, ist heute in Wien mit einem österreichischen - und europäischen - Amtskollegen Christoph Leitl zusammengetroffen.

Die US-Handelskammer und der Dachverband der europäischen Wirtschaftskammern haben dabei Möglichkeiten besprochen, künftig stärker zusammenzuarbeiten.

"Dollar wird wieder zulegen"

In einer Pressekonferenz mit Leitl gab Donohue einen optimistischen Ausblick auf die US-Konjunktur 2004. Der Dollar werde im Jahresverlauf wieder zulegen.

Die exportorientierte US-Industrie sehe die derzeitige Währungsrelation wohl lieber als einen zu starken Dollar, meinte Donohue. Das Kapital fließe dorthin, wo Wachstum, Sicherheit und Gewinne zu erwarten seien, insofern werde sich die Währungsrelation "gegen Ende 2004 wieder etwas ausbalancieren".

Zinsanhebungen durch die US-Notenbank seien nicht unmittelbar in Sicht, das Wachstum der US-Wirtschaft im heurigen Jahr wird zwischen 4,4 und 4,8 Prozent betragen, erwartet der amerikanische Handelskammerpräsident.

Europa hinkt hinterher

"Die europäische Wirtschaft hinkt mit Wachstumserwartungen zwischen 1 und 2 Prozent hinterher", stellte Leitl bedauernd fest.

Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und dem "alten Kontinent" bezögen sich auf einen Anteil zwischen 1 und 3 Prozent des Volumens, "97 Prozent des Handels laufen Tag für Tag ohne Schwierigkeiten und zu einem außerordentlich hohen beiderseitigen Nutzen", meinte Donohue, auf aktuelle handelspolitische Streitfragen (Stahl, gentechnisch veränderte Organismen) angesprochen.

Zwischen den USA und der EU gebe es die geringsten Handelsbarrieren zwischen allen großen Handelsblöcken. Die eigentliche Herausforderung sowohl für die Amerikaner als auch für die Europäer sei, die "regulativen Hemmnisse" des Markts auf ihrer eigenen Seite abzubauen.

"erster Schritt" für stärkere Zusammenarbeit

Die Gespräche seien ein "erster Schritt" für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den beiden Inetressenvertretungen. Konkret wird Eurochambres in Washington ein Büro eröffnen, kündigte Leitl an. Darüber hinaus werden die beiden Organisationen eine Art "Austauschprogramm" auf die Beine stellen, das es Jungmanagern erlauben soll, einige Monate lang die Praxis auf der jeweils anderen Seite des Atlantiks kennen zu lernen. (APA)