Schönere Ergebnisse als die vor einem Jahr verlustgebeutelte Mutterbank HVB und der nach einem schleppenden Start im Juli 2003 herausragend performende Aktienkurs der BA-CA hatten die Österreich-Tochter zu einem "Star" in der HVB-Gruppe gemacht - eine Rolle, die die Wiener wieder selbstbewusster machte. Friktionsfrei war das Verhältnis Wien-München damit nicht, wenngleich Samstag selbst Konflikte mit der Mutter in Bayern in Abrede stellt.
"Logischer Schritt"
Als einen "logischen formalen Schritt", mit dem man nachvollziehe, was längst praktiziert wurde, hatten Samstag und Randa vor weniger als einem Jahr die damalige Rochade in der Führung der BA-CA genannt. Man orientiere sich an Richtlinien, die der HVB-Konzern für die Töchter setze. "Wie Leitplanken an der Autobahn." Wo diese Leitplanken verlaufen, hat München wiederholt klar gestellt. Als HVB-Chef Dieter Rampl im Zusammenhang mit medial öffentlich gewordenen Verkaufsgesprächen für die BA-CA-Tochter Schoellerbank vorvergangene Woche vor Journalisten fest stellte, "die Entscheidungen werden in München getroffen", war dies von Beobachtern als "harte Bandage" und als Machtdemonstration gegenüber der Wiener BA-CA und ihrem Vorstand Samstag gewertet worden.
Harte Bandagen aufgelegt hat Samstag selber im innerösterreichischen Bankgewerbe zuletzt im Dezember, als er gegen die Erste Bank Klagen einleiten ließ. Die BA-CA warf der großen Konkurrentin in Österreich und Osteuropa Wettbewerbsverzerrung durch ihren Haftungsverbund vor. Mit dieser Causa wird sich nun jedenfalls Erich Hampel als neue Nummer eins der BA-CA herumschlagen.
Samstag hatte vergangene Woche bestätigt, die Hofübergabe an der Spitze seiner Bank "vorzuziehen". Sein Vertrag wäre im März 2005 ausgelaufen, und er habe ohnedies nicht vorgehabt zu verlängern. "Ich finde, dass es das Allergescheiteste ist, die geordnete Hofübergabe vorzuziehen, um nicht später, mitten im Galopp die Pferde wechseln zu müssen." Samstag: "Ich glaube es ist der beste Zeitpunkt, und ich stehe da nicht im Wege, den Generationswechsel einzuleiten." Er übergebe die Bank in einem "hervorragenden Zustand".
"Ein bissl japanisch"
"Ich bin 39 Jahre in der Bank - ein bissl japanisch", wie Samstag selber sagt. In seiner 14-jährigen Vorstandstätigkeit hatte er diverse Fusionen bis hin zur größten Bank des Landes überlebt. Im vierten Jahr nach der Fusion mit der deutschen HypoVereinsbank zieht er sich jedoch zurück: "Ich habe mein Leben hier verbracht. Die Bank war mein Leben. Ich lasse jetzt los."
Samstag wird von seinen Banker-Kollegen unisono nachgesagt, als "Urgestein" das Haus wie kaum ein anderer zu kennen. Er gilt als Kommunikationstalent und als "Kundenmann der ersten Stunde". Künftig will sich Samstag "Dingen widmen, für die ich die letzten 15 Jahre keine Zeit hatte - zum Beispiel mehr Klavier spielen".