
Mona Lisa trifft Jackson Polock: Julia Roberts als Kunstdozentin in Mike Newells "Mona Lisas Lächeln"
Wien< -="" mit="" dem="" überraschungserfolg="" von="">Vier Hochzeiten und ein Todesfall hat sich der Brite Mike Newell Mitte der 90er-Jahre als Spezialist für romantische Komödien etabliert. Sein jüngster Film greift einmal mehr auf dieses Genre zurück:
Mona Lisas Lächeln (Mona Lisa Smile), angesiedelt 1953, verfolgt neben seinem Unterhaltungsauftrag allerdings auch eine doppelte aufklärerische Mission, die sich nie nur an die handelnden Personen alleine richtet: Zum einen arbeitet Kunstdozentin Katherine Watson (Julia Roberts) nachdrücklich daran, den konservativen Kunstbegriff ihrer Studentinnen zu erweitern. Zum anderen steht hier nichts weniger als die "Frauenfrage" auf dem Spiel:
Schützlinge und Kolleginnen der aus Kalifornien zugereisten Lehrkraft sehen die Ausbildung am renommierten Wellesley College in erster Linie als Surplus zum üblichen Repertoire einer Finishing School, die sie auf ihre umfassenden Aufgaben als Ehefrauen an der Seite künftiger Führungskräfte vorbereitet.
Mona Lisas Lächeln bleibt im Rahmen des US-Unterhaltungsfilms: Passend zum Setting, der renommierten Bildungseinrichtung für US-Amerikanerinnen, gibt es eine Reihe von Identifikationsangeboten, die vom früh verhärmten WASP-Modell (Kirsten Dunst) über das hässliche Entlein (Ginnifer Goodwin) bis zur freizügigen, weltgewandten New Yorkerin (Maggie Gyllenhaal) reicht und entsprechend variierte Handlungsmöglichkeiten veranschaulicht. Dabei setzt der Film jedoch auch mehr auf Ensembleleistung als auf singuläre Star-Performance und wirkt etwa verglichen mit dem Club der toten Dichter etwas weniger schematisch.
Dass Julia Roberts ein Star ist, merkt man nicht zuletzt daran, wie sich die Rede über ihr Privatleben immer wieder in den Rollen, die sie verkörpert, verfängt (und umgekehrt): Die Braut, die sich nicht traut, muss auch hier einmal mehr die Dramaturgie von zunächst erfolgreichem Aufbegehren, anschließendem Zurechtgestutztwerden und finaler, partieller Rehabilitierung durchlaufen.