Der staatliche Rundfunk gab die Zahl der Verletzen mit 74 an. Ein französischer und ein türkischer Beschäftigter seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Das gesamte petrochemische Werk rund 500 Kilometer östlich der Hauptstadt Algier wurde zunächst stillgelegt. Präsident Abdelaziz Bouteflika sagte, die Explosion werde sich nicht auf die Energielieferungen des Opec-Mitgliedes auswirken. Händlern zufolge hatte das Unglück Sorgen über eine Verknappung der Ölversorgung verstärkt und weltweit die Preise für Rohöl und Ölprodukte kräftig anziehen lassen.
Defekter Boiler könnte Unglück ausgelöst haben Ä
Algeriens Energieminister Chakib Khelil sprach von einer verheerenden Explosion. "Wir haben die Raffinerie vorsorglich abgeschaltet, um mögliche Probleme nach der Explosion zu vermeiden", sagte er. Die Ursache für das Unglück sei noch immer nicht bekannt. Vermutet wurde, dass die Ursache bei einem Boiler zu suchen sei. Arbeiter der Raffinerie sagten, sie hätten vor einem Unfall gewarnt, weil der Boiler nicht richtig gearbeitet habe. Niemand habe aber auf sie gehört. Regierungsvertretern zufolge ist es noch zu früh, um sagen zu können, wie hoch der Schaden sei.
Alle drei Erdgas-Verflüssigungsanlagen müssten komplett neu aufgebaut werden, hieß es. Die Anlagen zur Ölverarbeitung seien dagegen nicht zerstört. Der staatliche Ölkonzern Sonatrach teilte mit, auch die Pipelines zum Hafen seien durch die Explosion und die anschließenden Brände nicht beschädigt worden.
Immer wieder Unfälle
Im vergangenen Jahr ist es in algerischen Gasanlagen mehrfach zu Unfällen gekommen. Die Erdgasvorkommen des nordafrikanischen Landes zählen zu den größten der Welt. Algerien ist hinter Indonesien der weltweit zweitgrößte Erdgasexporteur und führt jährlich rund 60 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus, hauptsächlich nach Europa und in die USA. Algerien ist auch Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec).