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Alan Gore, Kandidat für die Demokraten und George W. Bush's Widersacher bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000.

Foto: Reuters/ Str
Washington - Alle vier Jahre rückt der ansonsten eher unbeachtete US-Bundesstaat Iowa ins Zentrum des Interesses. Denn in dem Farmer-Staat im Mittleren Westen startet traditionell die lange Serie von Vorwahlen, bei denen über die Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November entschieden wird. So fiel am Montag im "Iowa caucus" - in örtlichen Parteiversammlungen - die erste Entscheidung im internen Wettbewerb der oppositionellen Demokraten. Der Sieger John Kerry sonnt sich nun im enormen Interesse der Medien - doch kann er im weiteren Vorwahlverlauf durchaus noch untergehen, wie die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeigt.

Bush Senior von Reagan geschlagen

Unter den Republikanern machte 1980 George Bush senior diese Erfahrung. Nach seinem knappen Erfolg in Iowa wurde er im weiteren Verlauf vom späteren Präsidenten Ronald Reagan ausgestochen. Acht Jahre danach verlor Bush dann zwar in der ersten Vorwahl gegen Bob Dole, wurde aber dennoch später Kandidat und Präsident. Auch der Demokrat Dick Gephardt hat in Iowa besondere Erfahrungen gemacht. 1988 gewann er die dortige Vorwahl; danach ging ihm aber rasch die Puste aus, und Michael Dukakis wurde zum - erfolglosen - Herausforderer Reagans nominiert. Am Montag verwiesen die Demokraten in Iowa Gephardt auf Platz vier und machten so seine neuerlichen Präsidentschaftsambitionen zunichte. Er stieg sofort aus dem Rennen aus.

Nur 2,8 Prozent für Clinton

Das vielleicht schlagendste Beispiel für die eingeschränkte Tragweite der ersten Vorwahl aber ist Senator Tom Harkin aus Iowa. In seinem Heimatstaat räumte er 1992 zwar mehr als 76 Prozent ab, stieg aber kurz danach aus dem Rennen aus. Der kaum bekannte Südstaaten-Gouverneur Bill Clinton errang damals in Iowa gerade einmal 2,8 Prozent. Einige Monate später wurde er zum US-Präsidenten gewählt. (APA/AFP)