1992 erreichte Bill Clinton im Agrarstaat des Mittleren Westens nur 2,8 Prozent
Redaktion
,
Washington - Alle vier Jahre rückt der ansonsten eher
unbeachtete US-Bundesstaat Iowa ins Zentrum des Interesses. Denn in
dem Farmer-Staat im Mittleren Westen startet traditionell die lange
Serie von Vorwahlen, bei denen über die Kandidaten für die
Präsidentschaftswahl im November entschieden wird. So fiel am Montag
im "Iowa caucus" - in örtlichen Parteiversammlungen - die erste
Entscheidung im internen Wettbewerb der oppositionellen Demokraten.
Der Sieger John Kerry sonnt sich nun im enormen Interesse der Medien
- doch kann er im weiteren Vorwahlverlauf durchaus noch untergehen,
wie die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeigt.
Bush Senior von Reagan geschlagen
Unter den Republikanern machte 1980 George Bush senior diese
Erfahrung. Nach seinem knappen Erfolg in Iowa wurde er im weiteren
Verlauf vom späteren Präsidenten Ronald Reagan ausgestochen. Acht
Jahre danach verlor Bush dann zwar in der ersten Vorwahl gegen Bob
Dole, wurde aber dennoch später Kandidat und Präsident. Auch der
Demokrat Dick Gephardt hat in Iowa besondere Erfahrungen gemacht.
1988 gewann er die dortige Vorwahl; danach ging ihm aber rasch die
Puste aus, und Michael Dukakis wurde zum - erfolglosen -
Herausforderer Reagans nominiert. Am Montag verwiesen die Demokraten
in Iowa Gephardt auf Platz vier und machten so seine neuerlichen
Präsidentschaftsambitionen zunichte. Er stieg sofort aus dem Rennen
aus.
Nur 2,8 Prozent für Clinton
Das vielleicht schlagendste Beispiel für die eingeschränkte
Tragweite der ersten Vorwahl aber ist Senator Tom Harkin aus Iowa. In
seinem Heimatstaat räumte er 1992 zwar mehr als 76 Prozent ab, stieg
aber kurz danach aus dem Rennen aus. Der kaum bekannte
Südstaaten-Gouverneur Bill Clinton errang damals in Iowa gerade
einmal 2,8 Prozent. Einige Monate später wurde er zum US-Präsidenten
gewählt. (APA/AFP)
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