Moskau - Ein russischer Raumfrachter Progress wird bei seinem Start am 29. Januar unbemannt sein und doch zwei Passagiere ins All bringen. Die menschengroßen Puppen seien für medizinische Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS bestimmt, sagte ein Arzt von der Russischen Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Moskau. "Mit den Puppen, die voll moderner Technik sind, soll die Einwirkung kosmischer Strahlung auf den menschlichen Organismus gemessen werden", sagte der Wissenschaftler Wladislaw Petrow.

Bei dem Projekt "Matroshka", benannt nach den russischen Puppen in der Puppe, arbeiten Forscher aus Europa, Russland, Japan und den USA unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen. Die Puppen würden für ein Jahr außen an der ISS montiert, kündigte die DLR an. Meßgeräte in den künstlichen Astronauten sollten "detailliert über die Belastung der verschiedenen Organe des menschlichen Körpers durch Weltraumstrahlung Auskunft geben". Die Forschung sei wichtig für mögliche Langzeitflüge, zum Beispiel zum Mars.

Der Progress-Flug ist der erste von vier geplanten Versorgungsflügen zur ISS in diesem Jahr. Außerdem sollen zwei bemannte Raumschiffe Sojus zur Station fliegen.(APA/dpa)