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Am Montag kam es im Kompetenzstreit über die Abrüstung Libyens zu einer Einigung zwischen IAEO-Chef Mohamed El Baradei und Vertretern der USA und Großbritannien.

Foto: REUTERS/Herwig Prammer
Wien - Internationale Waffenexperten haben in Libyen laut Diplomaten bereits erste Vorbereitungen für den geplanten Abbau des Atomprogramms getroffen. Die Spezialisten seien am Wochenende in Libyen angekommen, teilten Vertreter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO/IAEA) am Dienstag mit. Am Montag hatten die IAEO, die USA und Großbritannien nach mehreren Wochen ihren Kompetenzstreit über die Abrüstung des nordafrikanischen Landes beigelegt.

Die britischen und amerikanischen Spezialisten für biologische, chemische und nukleare Waffen hätten mit der Errichtung geheimer Stützpunkte in Libyen begonnen, erklärten die Diplomaten in Wien. Auch Mitglieder eines Teams der IAEO versammelten sich in Tripolis. Ziel sei der Abbau des libyschen Atomprogramms innerhalb weniger Wochen, sagte einer der Diplomaten.

Keine Bestätigung durch IAEO

Die IAEO bestätigte den Beginn der Mission zunächst nicht. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums sagte, London sei bereit, "Hilfe beim Abbau des libyschen Programms anzubieten". Dass sich bereits britische Experten in dem Land befänden, wollte er nicht bestätigen.

Der Einigung vom Montag zufolge wird die IAEO das Programm zunächst ohne Einbindung Washingtons beurteilen. Anschließend sollen britische und amerikanische Experten alle verdächtigen Materialien aus dem Land entfernen. Zuvor hatte sich IAEO-Generaldirektor Mohamed ElBaradei gegen US-Bestrebungen gewandt, selbst das Programm und dessen Zerstörung zu überwachen.

Der libysche Staatschef Muammar el Gaddafi erklärte sich kurz vor Weihnachten zur Aufgabe aller Massenvernichtungsprogramme bereit. Vor kurzem unterzeichnete Gaddafi den Vertrag zum Verbot von Atomtests. Im kommenden Monat soll Libyen auch der Konvention zum Verbot von Chemiewaffen beitreten. (APA/AP)