Blindmäuse haben von Geburt an rückgebildete, funktionslose Augen und eigneten sich deshalb besonders für die Studie. Die bis zu 30 Zentimeter langen, schwanzlosen Nager leben wie Maulwürfe fast nur unter der Erdoberfläche. Um zu untersuchen, wie die Blindmäuse Tunnel graben, ohne Umwege zu machen, testete das Team um Kimchi das Orientierungsvermögen der Nager über längere Entfernungen in zwei verschiedenen Labyrinthen.
Magnetische Desorientierung
Im ersten Labyrinth, einem Kreis mit acht strahlenförmig angelegten Gängen, mussten die Blindmäuse von der Mitte aus den richtigen Gang zurück zu ihrem Nest finden. Dabei zeigte sich, dass die kleinen Nager diese Aufgabe problemlos bewältigten, bis die Forscher ein künstliches Magnetfeld anschalteten. Im zweiten, rechteckigen Labyrinth bestand die Herausforderung darin, eine Abkürzung zum Ziel zu finden. Auch diese Aufgabe meisterten die Blindmäuse spielend - bis das Magnetfeld verändert wurde.