US-Politiker Hart: Unser System ist unmoralisch und korrupt
Früherer demokratischer Präsidentschaftskandidat: Bush "weiß überhaupt nicht, was los ist" - Sein Favorit ist Kerry
Redaktion
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Hamburg - Scharfe Kritik am politischen System der USA
und an Präsident George W. Bush hat der einflussreiche Politiker der
Demokratischen Partei, Gary Hart (67), geübt. In einem Interview mit
dem Hamburger Magazin "stern" sagte Hart, der sich im Jahr 1988 um
das Präsidentenamt beworben hatte und wegen einer Liebesaffäre diese
Ambitionen aufgeben musste: "Ich halte das System für unmoralisch und
korrupt." Das meiste Geld für den Wahlkampf komme von
Interessengruppen und der Industrie, "auch von den Enrons in diesem
Land. Also von korrupten Unternehmen." Das sei "eine Form von
legalisierter Korruption".
Kerry stehe für "eine neue Außenpolitik - als Gegenentwurf zur Aggressivität der Regierung
Bush"
Harts Favorit als demokratischer Präsidentschaftskandidat ist
Senator John Kerry aus Massachusetts, der die Vorwahlen der US-
Demokraten in Iowa gewonnen hat. Kerry stehe für "eine neue
Außenpolitik - als Gegenentwurf zur Aggressivität der Regierung
Bush". Für das Präsidentenamt weniger geeignet hält Hart den anfangs
aussichtsreichen Bewerber der Demokraten, Howard Dean. Dessen Rezept
sei die Wut auf Bush, und das sei "auf Dauer zu wenig".
Vernichtendes Urteil für Regierungsarbeit Bushs
Der Regierungsarbeit Bushs stellt Hart ein vernichtendes Zeugnis
aus. Er sei "auf den Job des Präsidenten überhaupt nicht vorbereitet"
gewesen und zeige "nicht den Hauch von Interesse am Rest der Welt".
Bei seinen Entscheidungen verlasse sich Bush überwiegend auf seine
Berater. Diese bauten das Image eines Präsidenten auf, der alles
unter Kontrolle habe. "Aber Bush weiß überhaupt nicht, was los ist." (APA/dpa)
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