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Bush zeige "nicht den Hauch von Interesse am Rest der Welt".

Foto: REUTERS/Alexander Natruskin
Hamburg - Scharfe Kritik am politischen System der USA und an Präsident George W. Bush hat der einflussreiche Politiker der Demokratischen Partei, Gary Hart (67), geübt. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin "stern" sagte Hart, der sich im Jahr 1988 um das Präsidentenamt beworben hatte und wegen einer Liebesaffäre diese Ambitionen aufgeben musste: "Ich halte das System für unmoralisch und korrupt." Das meiste Geld für den Wahlkampf komme von Interessengruppen und der Industrie, "auch von den Enrons in diesem Land. Also von korrupten Unternehmen." Das sei "eine Form von legalisierter Korruption".

Kerry stehe für "eine neue Außenpolitik - als Gegenentwurf zur Aggressivität der Regierung Bush"

Harts Favorit als demokratischer Präsidentschaftskandidat ist Senator John Kerry aus Massachusetts, der die Vorwahlen der US- Demokraten in Iowa gewonnen hat. Kerry stehe für "eine neue Außenpolitik - als Gegenentwurf zur Aggressivität der Regierung Bush". Für das Präsidentenamt weniger geeignet hält Hart den anfangs aussichtsreichen Bewerber der Demokraten, Howard Dean. Dessen Rezept sei die Wut auf Bush, und das sei "auf Dauer zu wenig".

Vernichtendes Urteil für Regierungsarbeit Bushs

Der Regierungsarbeit Bushs stellt Hart ein vernichtendes Zeugnis aus. Er sei "auf den Job des Präsidenten überhaupt nicht vorbereitet" gewesen und zeige "nicht den Hauch von Interesse am Rest der Welt". Bei seinen Entscheidungen verlasse sich Bush überwiegend auf seine Berater. Diese bauten das Image eines Präsidenten auf, der alles unter Kontrolle habe. "Aber Bush weiß überhaupt nicht, was los ist." (APA/dpa)