43% erwarten zukünftig zwei Gruppen in Europa
IMAS befragte zwischen Mitte Dezember und Mitte Jänner 1.000 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ausgewählte Personen nach ihrer Einschätzung der Entwicklung in der Europäischen Union. Demnach erwarten 43 Prozent, dass es in der EU künftig zwei Gruppen geben werde: Auf der einen Seite ein so genanntes Kerneuropa mit Frankreich, Deutschland und einigen anderen westeuropäischen Staaten und auf der anderen Seite Spanien, Polen und einige kleinere Mitgliedsländer. Nur 24 Prozent halten so eine Spaltung für unwahrscheinlich.
Österreich sollte sich an "Kerneuropa" anlehnen
Österreich sollte sich nach Ansicht von ebenfalls 43 Prozent im Fall einer Spaltung an das "Kerneuropa" anlehnen. 31 Prozent treten dafür ein, sich weder an die eine noch an die andere Gruppe zu binden. Mit Polen, Spanien und den neuen Mitgliedsstaaten wollen lediglich vier Prozent gehen.
Dass die EU wieder auseinander bricht und es zu schweren Spannungen bis hin zu militärischen Konflikten zwischen den bisherigen Partnerländern kommt, glauben nur 14 Prozent, 49 Prozent halten so eine Extremsituation für realitätsfremd.
EU sollte sich auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit beschränken
Mit 44 Prozent vertreten die Österreicher mehrheitlich die Auffassung, die EU sollte sich auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit beschränken. Ein politischer Zusammenschluss mit gemeinsamer Außen- und Verteidigungspolitik und vielen einheitlichen Bestimmungen sei nicht gut. Nur 33 Prozent der Bevölkerung sind gegenteiliger Ansicht.
Für die Stimmungslage der Bevölkerung ist aus der Sicht der Meinungsforscher kennzeichnend, dass 56 Prozent überzeugt sind, die großen Länder wie Frankreich, Deutschland und England würden bestimmen, was in der EU geschieht und die kleinen hätten wenig zu sagen. 53 Prozent erwarten, dass der Wohlstand innerhalb der EU auf lange Zeit hinaus unterschiedlich groß sein werde. 41 Prozent glauben, dass die Europäer zu unterschiedlich seien, um wirklich zusammenwachsen zu können. 38 Prozent bezeichnen es als Fehler, dass die osteuropäischen Länder aufgenommen wurden.