Die Festnetzsparte der Deutschen Telecom T-Com will ihr Telefonnetz in den kommenden Jahren komplett auf Internet-Technologie umstellen. Laut T-Com-Bereichsvorstand Roland Kittel soll die Umstellung deutlich vor dem Jahr 2020 abgeschlossen sein. Ein genauer Zeitplan liege aber noch nicht vor.

Bis zum Jahr 2020

Marktforscher erwarten, dass bis zum Jahr 2020 jeglicher Telefonverkehr in Europa über das Internet abgewickelt wird. Bei Internet-Telefonie werden Leitungen nur so stark belastet, wie sie tatsächlich genutzt werden. Die erforderliche Netztechnik aus dem Computer-Bereich benötigt weniger Platz und Strom und dürfte mittelfristig auch in der Anschaffung billiger sein. Hinzu kommt die Möglichkeit, Sprache nahtlos mit anderen Datendiensten zu verzahnen.

Noch nicht für Privatkunden

Für Privatkunden sind Dienste dieser Art bereits auf dem Markt. T-Com will hingegen noch abwarten. "Es hat für uns technisch keinen Sinn, Internet-Telefonie schon jetzt anzubieten, wir hätten Investitionen, mit denen wir keinen Qualitäts- oder Preisvorteil erreichen würden", erklärte Kittel gegenüber der Zeitschrift Technology Review.

Vorwahl 032

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post regtp hat bereits eine Anhörung gestartet mit dem Ziel, Regeln für die Vergabe von Festnetz-Telefonnummern an Internet-Anbieter festzulegen. Bei der Internet-Telefonie neuen Typs erhalten Kunden von ihrem Internet-Provider eine gewöhnliche Festnetznummer. Nach einem ersten Entwurf der RegTP sollen Internet-Telefonnummern mit der Vorwahl 032 beginnen, gefolgt von neun weiteren Ziffern.

Laut Technology Review können in Deutschland Telefonnummern derzeit nur an Internet-Anbieter vergeben werden, die eine örtliche Netzinfrastruktur aufgebaut haben. Deren Kunden bekommen Telefonnummern mit der Vorwahl des Ortsnetzes ihres Wohnorts. Wann die neue 032er-Regel in Kraft tritt, steht noch nicht fest. Bei RegTP rechnet man jedoch mit einem Start noch in diesem Jahr. (pte)