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Auf Grund von Gerets (Bild) ausdrücklichen Wunsch wurde der 34-jährige Steffen Freund zu Saisonbeginn verpflichtet, jetzt darf er seine Sachen packen.

Foto: Reuters/ Orlowski
Kaiserslautern - Trainer Erik Gerets vom abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern hat die Zügel vor dem Rückrundenstart in eineinhalb Wochen noch einmal kräftig angezogen und drei prominente Profis aus dem Kader verbannt. Der Coach plant ab sofort nicht mehr mit Ex-Nationalspieler Steffen Freund, dem früheren Kapitän Thomas Hengen und Mittelfeldspieler Markus Anfang.

"Keine Perspektive mehr"

Einen Tag nach der Rückkehr aus dem Trainingslager im türkischen Belek teilte Gerets den drei Spielern in persönlichen Gesprächen, bei denen auch Vorstands-Boss Rene C. Jäggi und sein sportlicher Berater Olaf Marschall dabei waren, seine Entscheidung mit. "Für Steffen wäre es besser, wenn er den Verein verlässt, denn ein Spieler mit so großen Erfolgen in der Vergangenheit sollte seine Karriere nicht auf der Ersatzbank beenden. Für Markus und Thomas sehe ich beim FCK ebenfalls keine Perspektive mehr", begründete der Coach seine Maßnahme.

Senkung der Personalkosten

Die Entscheidung von Gerets, der mit einer kleineren Traingsgruppe konzentrierter und effektiver arbeiten will, ist im Grunde nachvollziehbar, da die Verträge der drei ausgemusterten Profis ohnehin nach Saisonende auslaufen und der Klub seine Personalkosten von derzeit 23 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro reduzieren will. Mit der Verbannung Freunds stellt sich Gerets allerdings selbst ein Armutszeugnis aus, da der 34-Jährige erst zu Saisonbeginn auf den ausdrücklichen Wunsch des Belgiers verpflichtet wurde.

Weitere Personalentscheidungen

In den kommenden Wochen werden weitere Personalentscheidungen am Betzenberg erwartet, da insgesamt elf Profiverträge zum Saisonende auslaufen und Nationalspieler Miroslav Klose seinen zukünftigen Arbeitgeber bekannt geben will. Außerdem wird ein Nachfolger für den scheidenden Klubchef Jäggi gesucht, und auch der Verbleib von Gerets über das Ende der Spielzeit hinaus wird zunehmend unwahrscheinlicher.

Bis zum Saisonende dürfen Freund, Hengen und Anfang bei den Amateuren trainieren, wenn sie das wünschen. Auch die vertraglichen Verpflichtungen (Gehalt) werden erfüllt, betonte der Klub. (sid/red)