"Unglaubliche Eskalation der Gewalt" (Ministerin Gehrer) ist lächerlicher Quatsch. "Notwehr wegen gesetzlicher Gewalt der Uni-Reform" (ÖH-Leitung) ist verlogener Quatsch. "Wir sind gegen Tortenwerfen, wir äußern unseren Protest durch Singen und Klatschen" (VSStÖ-Leitung) ist lauwarmer Quatsch (warum lädt der VSStÖ den Rektor und den Spitzenbeamten des Ministeriums zu einer Diskussion ein, wenn die am Reden gehindert werden).

Jemandem Torten ins Gesicht zu werfen ist menschenunwürdiger Quatsch. Es ist ein tätlicher Angriff und damit wollen wir lieber gar nicht anfangen.

Wenn der Kampf der Studenten darum geht, für ihr Geld (Studiengebühren) auch adäquate Lehrleistungen zu bekommen (was nicht der Fall ist), dann ist das kein Quatsch; wenn es darum geht, eine schleichende Unterwanderung der Unis mit schlagenden Burschenschaftern und allgemeinbildungsschwachen Karl-Heinz-Grasser-Klonen ("Effizienz") zu bekämpfen, ist es kein Quatsch. Wenn es um mehr geht, als Gremien mit artikulationsschwachen ÖH-FunktionärInnen (wie die aus der "ZiB 3") zu besetzen, ist es kein Quatsch. Aber dieser Kampf kann nicht mit Tortungen geführt werden. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.1.2004)