Asuncion - Bei Protesten von Kleinbauern in Paraguay gegen den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft hat die Polizei nach Medienberichten zwei Menschen erschossen und sieben weitere verletzt. Die Polizei habe das Feuer auf eine Gruppe von Personen auf einem Lastwagen eröffnet, die möglicherweise zu einer Demonstration gegen den Sprüheinsatz auf Sojaplantagen unterwegs gewesen seien, zitierte Radio Cardenal den Staatsanwalt Rafael Baranda am Mittwoch.

Gesundheitsschäden durch Chemikalien

Innenminister Orlando Fiorotto enthob die zuständigen Polizeiführer ihrer Ämter. Es sei ausdrücklich angeordnet gewesen, dass die Polizei nur unbewaffnet in den Konflikt eingreifen solle, stand in einer Erklärung des Ministeriums. Die Schützen wurden festgenommen. Die Demonstranten befürchten Gesundheitsschäden durch den Einsatz der Chemikalien auf den Feldern von Großgrundbesitzern.

Der Zwischenfall habe sich 280 Kilometer östlich von der Hauptstadt Asuncion ereignet. Dort hatten sich am Vortag bereits 50 Polizisten eine Feldschlacht mit 150 Bauern geliefert, die den Sprüheinsatz verhindern wollten. Dabei waren fünf Polizisten verletzt worden. Die Anbauflächen für Soja sind in Paraguay stark ausgeweitet worden. Der größte Teil der Produktion wird exportiert. (APA)