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Spekulationen hat es schon lange gegeben. Jetzt soll es zwischen den beiden Pharma-Unternehmen doch noch zu einer Fusion kommen.

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Paris - In der Pharmabranche mehren sich die Zeichen für einen bevorstehenden Zusammenschluss von Sanofi und Aventis. Die französische Gruppe erwäge neben einer Fusion unter Gleichen auch ein Übernahmeangebot in Höhe von 60 Mrd. Dollar (47 Mrd. Euro) für den größeren Straßburger Konkurrenten, berichtete die "New York Times" am Freitag. Der Verwaltungsrat von Sanofi-Synthelabo-Aktionär L'Oreal kommt am (morgigen) Samstag zusammen.

Aventis-Chef Igor Landau dementierte Berichte über eine Fusion: "Wir haben keinerlei Gespräche mit Sanofi geführt", sagte Landau der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Freitag. Es habe auch keine Gespräche mit Investmentbanken über ein solches Projekt gegeben. Doch auch die FAZ schrieb unter Berufung auf andere Quellen, die Ankündigung einer Fusion zu Beginn der kommenden Woche sei denkbar.

Weniger Forschung

Das deutsch-französische Unternehmen Aventis ist mit einem Jahresumsatz von 20,6 Mrd. Euro und 78.000 Beschäftigten zwar deutlich größer als Sanofi-Synthelabo (7,4 Mrd. Euro und 32.000 Mitarbeiter). Wegen vergleichbarer Gewinne und günstigeren Perspektiven für die Franzosen sind beide Pharmaunternehmen aber an der Börse mit jeweils gut 45 Mrd. Euro etwa gleich bewertet.

"Le Figaro" zitierte eine Studie, nachdem die größte Schwäche des vor fünf Jahren aus der Verschmelzung von Hoechst und RhOne-Poulenc entstandenen Aventis-Konzerns sein Forschungsbereich sei und keine größere Neuentwicklung vor 2006 oder 2007 auf den Markt bringen könnte. Im Gegenzug seien mehrere Blockbuster-Medikamente wie das Antihistaminikum Allegra und das Thrombosemittel Lovenox auf dem US-Markt durch eine drohende Einführung von Generika bedroht.

Zweitgrößte Pharmagruppe würde entstehen

Ein Zusammenschluss von Aventis und Sanofi würde die gemessen am Geschäftsvolumen weltweit zweitgrößte Pharmagruppe hinter dem amerikanischen Pfizer-Konzern schaffen, mit einem Börsenwert von rund 90 Mrd. Euro, 28 Mrd. Euro Umsatz und 110.000 Beschäftigten.

Derweil verlautete in Paris, dass Sanofi-Aktionär L'Oreal am Samstag eine Verwaltungsratssitzung anberaumt hat. Das Unternehmen wollte dies nicht bestätigen. Der Kosmetikhersteller ist mit 19,5 Prozent zweitgrößter Aktionär von Sanofi, dem Hauptaktionär Total (24,5 Prozent) wird die Absicht nachgesagt, sich aus dem Pharmageschäft zurückziehen zu wollen.(APA/AP)