Florenz- Mehr als zehn Jahre nach den bisher letzten mysteriösen Liebespaar-Morden in der Toskana, bei denen auch zwei Deutsche getötet wurden, gibt es einen neuen Verdacht. Die italienische Polizei vermutet eine satanische Sekte als Auftraggeberin. Es werde gegen vier Personen ermittelt, darunter ein Apotheker, ein Arzt und ein Anwalt, berichteten italienische Zeitungen am Donnerstag. Im Haus eines Verdächtigen seien Pornofilme und Dokumente beschlagnahmt worden.

Zwischen 1968 und 1994 wurden 16 junge Leute umgebracht

In der Umgebung von Florenz waren zwischen 1968 und 1994 insgesamt 16 junge Leute umgebracht worden. Die Täter, drei ältere Männer, hatten den Liebespaaren aufgelauert. Die Leichen wurden grausam zugerichtet. Die beiden deutschen Opfer waren zwei junge Männer. Weil einer von ihnen lange blonde Haare hatte, hielten ihn die Täter für ein Mädchen. Zwei Täter wurden später zu lebenslanger beziehungsweise 30 Jahren Haft verurteilt. Der Drahtzieher, ein 73 Jahre alter Bauer, starb vor dem Urteil.

Die Männer hätten vermutlich von einer Sekte, die auf dem Lande "schwarze Messen" veranstaltet habe, den Auftrag und die Waffen erhalten, hieß es in den Berichten weiter. Der neue Verdacht sei den Behörden durch Ermittlungen über den Tod eines Arztes gekommen. Dieser sei wahrscheinlich umgebracht worden, weil er von den Hintergründen der Morde gewusst habe. (APA/dpa)