Salzburg - In Fusch an der Glocknerstraße im Salzburger Pinzgau beschäftigt ein gewaltiger Felssturz die Behörden: Im Bereich Perleben sind am Mittwoch am Kasereck rund 20.000 Tonnen Felsmasse in Bewegung geraten. Katastrophenreferent Kurt Reiter und der Landesgeologe ordneten nach einem Lokalaugenschein die Evakuierung eines Anwesens an. Unmittelbar nachdem die sechsköpfige Familie die beiden Häuser verlassen hatte, ging ein Drittel der Felsmassen nieder und verfehlte die Gebäude nur knapp, schilderte Reiter

Das vom Felssturz bedrohte Areal wurde inzwischen zum Katastrophengebiet erklärt, schilderte Katastrophenreferent Kurt Reiter.

Warten auf den Felssturz

Technische Maßnahmen könnten derzeit nicht gesetzt werden, so Reiter nach einem Flug gemeinsam mit dem Landesgeologen über die Abbruchstelle. Das Land hat der betroffenen Familie, die evakuiert werden musste, finanzielle Unterstützung zugesagt.

Fels ist lebensgefährlich

"Der Fels ist so absturzgefährdet, dass im Augenblick jede Arbeit lebensgefährlich wäre. Die Felsmasse kann jede Minute stürzen", schilderte Reiter nach dem Erkundungsflug. Entweder würden die Felsmassen ohnedies bald herunterkommen, oder das Gestein komme zum Stillstand, so dass man Arbeiten durchführen könne. Am wahrscheinlichsten wären in diesem Fall ein Auffang- oder ein Abweichdamm.

Von der Außenwelt abgeschnitten

Ebenfalls evakuiert wurden zwei Nonnen aus einem Gebetszentrum, das zwar durch die Felsen nicht bedroht ist, aber wegen der notwendigen Straßensperre von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Niederschläge waren Auslöser

Bereits im Jahr 1972 waren vom Südwesthang des Kaserecks mehrere zehntausend Tonnen Fels niedergegangen. Der aktuelle Felssturz befindet sich laut Gendarmerie oberhalb dieser alten Abbruchstelle. Als Grund für die Lockerung des Gesteins nimmt die Gendarmerie die Niederschläge der vergangenen Wochen an. Das Regen- und Schmelzwasser sei in die offenen Felsen gedrungen und habe diese gelockert.

Landesrat Sepp Eisl hat den Betroffenen umfassende Hilfe durch Mittel aus dem Katastrophenfonds zugesichert. "Auf Grund der Ereignisse seit gestern Abend müssen die Betroffenen für die nächsten Wochen zu ihrer eigenen Sicherheit in Ausweichquartieren bleiben. (APA)