Straßburg - Europarats-Generalsekretär Walter Schwimmer (V) und die Straßburger Bürgermeisterin Fabienne Keller haben am Donnerstag in der elsässischen Hauptstadt das Projekt eines "europäischen Bioethik-Forums" vorgestellt. Laut einer Machbarkeitsstudie des ehemaligen Europarats-Beamten Francis Rosenstiel soll die Veranstaltung mit dem Namen "Bioetica" im nächsten Jahr entstehen und zwei Mal jährlich veranstaltet werden.

"Man darf nicht vergessen, dass die 1997 vom Europarat genehmigte Konvention von Oviedo das einzige europäische Rechtsmittel zur Bioethik darstellt", betonte Rosenstiel, Präsident des "Forum für das Demokratische Europa". "Bioetica" soll laut Machbarkeitsstudie Seminare, Konferenzen, Debatten und interdisziplinäre Treffen umfassen, bei denen Wissenschafter, Politiker, Akademiker, sowie Vertreter von Religionen und Vereinigungen zusammen geführt werden. Diese von Frankreichs Industrieministerin Noelle Lenoir mit getragene Initiative soll laut der Studie "dazu beitragen, die elsässische Hauptstadt in ihrer Rolle als europäische Kapitale zu bekräftigen und die Rolle des Europarats zu verstärken".

Schwimmer bezeichnete den Europarat als natürlichen Partner des "Forums für das Demokratische Europa" in Fragen der Bioethik. "In der Europäischen Menschenrechtskonvention wurde das Recht auf Leben unumstößlich festgelegt. Mit der Biomedizin-Konvention hat der Europarat ein Rechtsinstrument geschaffen, das europaweit, ja weltweit, Pioniercharakter hat. Das erste Zusatzprotokoll der Konvention ist das bisher einzige rechtlich verbindliche Instrument für ein internationales Verbot des menschlichen Klonens", so der Generalsekretär des Europarats. (APA)