Die slowakische Regierung beschloss im Jahr 2003 vorübergehende Ausgleichsmaßnahmen. Diese sollen die Auswirkungen der Sozialreformen auf Roma mildern. In den vom Parlament verabschiedeten Reformgesetzen wurden diese Maßnahmen aber nicht berücksichtigt.
Kritik kam deswegen von Klara Orgovanova, der Staatsbeauftragten für die slowakischen Roma-Gemeinden. "Das Sozialministerium will nicht über Roma sprechen, es spricht über Arbeitslose, über sozial bedürftige und marginalisierte Gruppen. Es erklärt, dass das eine Gruppe ist und die Ethnizität dabei keine Rolle spielt." Ladislav Fizik, Vorsitzender des Roma-Parlaments, sagte, dass "sich die Situation nicht ändern wird, wir erwarten soziale Unruhen oder die Zunahme der Kriminalität".
Arbeits- und Sozialminister Ludovit Kanik betonte seinerseits, dass die "Reformen nicht ethnisch orientiert sind. Sie unterscheiden die Menschen nur nach ihrer Aktivität oder Passivität." Wenn die Roma ihr Schicksal aktiv in die Hand nähmen, würden sie nach ihm auch die Vorteile des neuen Systems spüren. (APA)