Chason David ist einer von neun ohne Genehmigung der israelischen Regierung errichteten Außenposten, die in Kürze geräumt werden sollten. Das Höchste Gericht ordnete jedoch an, mit der Räumung bis zu einer grundsätzlichen Entscheidung über den Abbau aller illegalen Außenposten zu warten. Der Rat jüdischer Siedler hatte in einer Eingabe an das Gericht in Jerusalem gefordert, dies insgesamt zu untersagen.
Nahost-Konflikt
Israel: Höchstes Gericht verbietet Räumung von Siedler-Außenposten
Grundsatzentscheidung über Abbau der illegalen Siedlungen soll abgewartet werden
Jerusalem - Israels Höchstes Gericht hat die geplante
Räumung eines Siedler-Außenpostens im Westjordanland am Freitag
vorläufig untersagt. Der israelische Rundfunk meldete, der unbewohnte
Posten Chason David (Davids Vision) nahe Kiriat Arba solle zunächst
unangetastet bleiben. Es handele sich um ein Gebäude, das seit mehr
als zwei Jahren als Synagoge genutzt werde, sowie um ein Zelt.
Die Friedensbewegung "Frieden Jetzt" zählt rund 103 nicht
genehmigte Siedlungen in den Palästinensergebieten, von denen mehr
als die Hälfte seit Sharons Amtsantritt im März 2001 entstanden sind.
Nach Informationen des Innenministeriums leben derzeit rund 236.000
Siedler in den Palästinenser-Gebieten. International gelten alle
jüdischen Siedlungen, auch die genehmigten, als illegal, und die
Regierung ist nach dem internationalen Friedensplan verpflichtet, die
Besiedelung einzufrieren sowie alle seit 2001 entstandenen Siedlungen
zu räumen. (APA/dpa)