Bagdad/Kairo - Die US-Besatzungsverwaltung im Irak sucht nach einem Bericht der Zeitung "Al-Hayat" nach einem Weg, Anhänger des entmachteten Regimes von Saddam Hussein doch noch auf ihre Seite zu ziehen. Die arabische Zeitung berichtete am Freitag unter Berufung auf ein Mitglied des provisorischen Regierungsrats, in den vergangenen Tagen hätten mehrere Treffen zwischen Vertretern der Zivilverwaltung von Paul Bremer und "gemäßigten" Stammesführern, Religionsgelehrten und Politikern stattgefunden.

Dabei sei es darum gegangen, weniger prominente Mitglieder der von Bremer für aufgelöst erklärten Baath-Partei in den Städten Ramadi, Tikrit, Bakuba und Mosul dazu zu bringen, ihren bewaffneten Widerstand gegen die Besatzungsmacht aufzugeben und ihre Waffen abzugeben.

Baathisten geben alte Ideologie auf

Aus der Region Mosul hatte die US-Armee in den vergangenen Tagen über vier Fälle berichtet, in denen Dutzende von Baathisten der Ideologie der früheren Staatspartei abgeschworen hatten. Vor allem die im Regierungsrat vertretene Partei von Iyad Allawi bemüht sich darum, einfachen Ex-Soldaten und Offizieren der unteren Ränge eine neue berufliche Perspektive zu bieten, um so auch die Zahl der Angriffe auf US-Soldaten und Iraker, die mit ihnen zusammenarbeiten, zu reduzieren.

Nach einem Mörser-Angriff auf einen US-Stützpunkt im Irak haben die amerikanischen Truppen unterdessen einen Vater und dessen Sohn festgenommen. Die beiden stünden in Verdacht, den Stützpunkt bei Bakuba am Mittwochabend mit Mörsergranaten und Raketen beschossen zu haben, teilte eine Militärsprecherin am Freitag mit. Zwei Soldaten wurden dabei getötet. Die Verdächtigen wurden am Donnerstag in ihrem Haus in Hadid, einem Dorf in der Nähe von Bakuba, festgenommen. Bakuba liegt rund 130 Kilometer südöstlich von Tikrit im so genannten sunnitischen Dreieck. (APA/dpa/AP)