Bukavu/Kongo - Rebellen haben auf dem Albert-See im Nordosten des Kongo Boote von Einheimischen überfallen und rund 100 Insassen getötet, wie die Vereinten Nationen am Freitag berichteten. Etwa zwei Dutzend Kämpfer, offenbar von der Volksgruppe der Lendu, hätten die Boote geentert und gezwungen, Kurs auf den Ort Gobu zu nehmen. Die meisten Männer an Bord hätten sie getötet und Frauen und Kinder nach der Landung zum Tragen gestohlener Ausrüstung gezwungen, sagte UNO-Sprecherin Isabelle Abric unter Berufung auf Augenzeugen.

Mehrere Frauen seien den Berichten zufolge vergewaltigt worden, erklärte Abric. Die UNO-Truppen im Kongo entsandten Beobachter an den Albert-See an der Grenze zu Uganda, um den genauen Hergang des Überfalls in der vergangenen Woche und die Zahl der Toten zu ermitteln. Die Behörden der Krisenregion Ituri erklärten, alle Männer in den fünf großen Booten mit rund 180 Passagieren seien getötet worden. Andere Berichte gingen von weniger Opfern aus.

Der anhaltenden Gewalt in der Provinz Ituri fielen in den vergangenen Jahren bereits zehntausende Menschen zum Opfer. Die Vereinten Nationen haben mittlerweile rund 4.600 Soldaten und Beobachter in der Region stationiert, um dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten. (APA/AP)