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Charles Duelfer tritt die Nachfolge von David Kay als Chef der US-Waffeninspektoren an.

Foto: REUTERS/Peter Morgan
Washington - Der US-Geheimdienst CIA hat am Freitag einen neuen Leiter für die 1.400 US-Waffeninspektoren im Irak nominiert. Der frühere UNO-Waffenkontrolleur Charles Duelfer tritt die Nachfolge von David Kay an, der um seine Abberufung gebeten hatte. Die von Kay geleitete Iraq Survey Group (ISG) hatte trotz monatelanger aufwändiger Suche keine irakischen Massenvernichtungswaffen gefunden.

Deren Existenz war von US-Präsident George W. Bush als Hauptgrund für den Krieg gegen den Irak angeführt worden. Auch der über große Erfahrung im Irak verfügende Duelfer hatte unlängst bezweifelt, dass es in dem Zweistromland jemals einen Fund von Massenvernichtungswaffen geben werde.

Duelfer war zwischen 1993 und 2000 stellvertretender Leiter der UNO-Sonderkommission (UNSCOM) zur Entwaffnung des Irak nach dem Golfkrieg von 1991. Davor arbeitete der frühere Diplomat als Spezialist für Waffenkontrolle und Sicherheitsfragen zehn Jahre lang im US-Außenministerium. Zwischen 1977 und 1983 war er bei der US-Präsidentschaft für strategische Atomwaffen und Raumfahrtprogramme zuständig. Auch Vorgänger erwartet keine Waffenfunde

Washington - Der zurückgetretene Leiter der US-Waffeninspektoren im Irak, David Kay, vermutet nach eigenen Worten keine großen Bestände an chemischen oder biologischen Waffen in dem Land. "Ich denke nicht, dass sie existieren", sagte Kay am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Die USA haben den Irak-Krieg vor allem mit einer Bedrohung durch dort vermutete Massenvernichtungswaffen begründet. Seit der US-geführten Invasion im März blieben sie allerdings Beweise für deren Existenz schuldig.

"Alle haben über Bestände gesprochen, die nach dem letzten Golf-Krieg (1991) produziert worden sind, und ich denke nicht, dass es ein sehr großes Produktionsprogramm in den 90er Jahren gegeben hat", sagte Kay nun. Erst kurz zuvor hatte der US-Geheimdienst CIA Kays Rücktritt mitgeteilt und als Nachfolger Ex-UNO-Waffeninspektor Charles Duelfer vorgestellt. (APA/Reuters)