Die Videodokumentation ist als Teil eines größeren Projekts entstanden: Für ihre wissenschaftliche Studie gleichen Titels führten Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr vom Institut für Konfliktforschung ausführliche Interviews mit Überlebenden des Konzentrationslagers Ravensbrück. Aus diesen insgesamt mehr als 200 Stunden „Oral History“ wählten Bernadette Dewald und Gerda Klingenböck Erzählungen von sechs Frauen aus, die nun im Film ihr Leben schildern.
Dabei setzt sofort die Differenzierung ein: Regine Chum, Antonia Bruha, Katharina Thaller, Aloisia Hofinger, Rosa Winter und Helene Igerc wurden aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Ravensbrück verbracht – als Widerstandskämpferinnen, aus rassistischen Gründen, oder wegen der Beziehung zu einem polnischen Zwangsarbeiter.
Vom Leben und Überleben bleibt formal ganz auf seine Protagonistinnen konzentriert. Konsequent durchgehalten wird dabei der Verzicht auf jegliche Illustrierung des Gesagten, auch der jeweilige Umraum bleibt weitgehend ausgespart. Das Konzept wird allerdings durch die unterschiedliche Kameraführung und Kadrage auch wieder aufgeweicht. Das Bild bleibt dem Sprechen (und dem Archivgedanken) untergeordnet.