Rechtzeitig in Topform
Durch seine rund drei Wochen nach der WM erlittene Zehenverletzung hatte Schlager im vergangenen Jahr viel an spielerischer Substanz verloren, rechtzeitig zu Beginn der Pro-Tour-Saison scheint sich der Weltranglisten-Zwölfte aber wieder seiner Topform zu nähern - rechtzeitig vor der Olympia-Generalprobe in der zweiten Wochenhälfte in Athen und dem Europa-Top-12 in der nächsten Woche in Frankfurt.
Angstgegner geschlagen
Blaszczyk galt als einer der Angstgegner Schlagers. Doch nachdem der Österreicher kurz vor Weihnachten in der Champions League mit Ochsenhausens Russen Alexej Smirnow seinen anderen Angstgegner bezwang, entschärfte er nun auch die polnische Nummer eins. Der Weltranglisten-38. hatte erst zwölf Tage zuvor in der EM-Qualifikation in der Stockerauer Alten Au gegen Schlager mit 3:1 wieder einmal die Oberhand behalten.
Blaszczyk mag Rückhand nicht
Diesmal fand das ÖTTV-Ass ein gutes Rezept, indem er mit seiner Vorhand immer wieder Blaszczyks Rückhand anspielte. Vorentscheidend war der vierte Satz, als Schlager nach Abwehr von zwei Satzbällen seinen vierten verwertete. Blaszczyk hatte im Turnierverlauf schon zwei Mal 1:3-Satzrückstände aufgeholt, doch ein drittes Mal gab es nicht. Zwei Vorhand-Punkte im sechsten Satz brachten die Entscheidung. Im Halbfinale hatte sich Schlager zuvor gegen den Russen Fedor Kusmin 4:2 durchgesetzt.
Mit Jindrak im Doppelfinale
Seine bisherigen vier Grand-Prix-Titel hatte Schlager 1995 in Danzig, 1996 in Brisbane und 2002 in Sao Paulo und Kang Nuan/Südkorea gefeiert. Vor eineinhalb Jahren in Brasilien hatte er übrigens auch im Doppel mit Karl Jindrak gewonnen, und auch diesmal war dieses Double greifbar. Doch nach dem problemlosen Einzug ins Endspiel waren Lee/Ryu doch zu stark. "Eigentlich bestand dieses Match aus zwei verschiedenen Partien. Im ersten und dritten Satz haben wir unsere Taktik gut umgesetzt, sonst hat es nicht geklappt", meinte Jindrak.
Fulminanter Start, unnötige Fehler
In der Tat starteten beide Österreicher mit reihenweisen Rückhand-Topspin-Punkten fulminant, doch unnötige Fehler ermöglichten den Asiaten den Satzausgleich. Cross-Schläge von Jindrak, kurze Services und ein guter Block waren die Erfolgsgeheimnisse des ÖTTV-Paares im dritten Satz, ab da kamen die Koreaner aber immer stärker auf. Schließlich half Schlager/Jindrak auch ein Time-Out im sechsten Satz nichts mehr, die Partie ging 2:4 (6,-6,4,-3,-7,-4) verloren.
Liu unterlag der Weltranglisten-Neunten
Der Final-Einzug ist aber ein wichtiger Erfolg in Hinblick auf eine gute Form bei der Olympia-Doppel-Qualifikation am 3./4. April in Deutschland. Das Athen-Ticket bereits in der Tasche hat ja bereits Liu. In Zagreb bewies sie, dass sie auf einem guten Weg ist. Im Endspiel gegen die Weltranglisten-Neunte war aber kein Kraut gewachsen, Kims Rückhand-Verteidigung war zu solid, ihre Vorhand-Returns zu sicher und der Druck zu groß.
Zwei Gegnerinnen
Angefeuert von den Jugendlichen unter den Zuschauern steigerte sich die Oberösterreicherin im vierten Satz noch etwas, doch sie konnte das 0:4 (-6,-4,-5,-5) nicht mehr verhindern. Schon im Halbfinale am Vormittag hatte die 21-Jährige nicht ganz die Form der beiden Tage davor erreicht, gegen die Rumänin Adriana Zamfir nach Abwehr eines Matchballs aber doch ihren zweiten zum 4:3-Sieg verwertet. "Susi hatte in dieser Partie nicht nur Adriana, sondern auch sich selbst zu bezwingen", erklärte ÖTTV-Coach Liu Yan Jun. (APA)
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