Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA

Innenlage also als Kunst des Grenzgangs am schmalen Grat zwischen den Kräften die auf der Skiläuferischen Kreisbahn von Natur aus wirken. Ein skitechnisch weniger bewanderter Mensch, ohne Kenntnis des Unterschieds von Vor- Seitbeuge und Lean, verblüffte kürzlich mit einer außergewöhnlichen Interpretation des Begriffs Innenlage. Er verstand den im TV Kommentar gebrauchten Begriff als emotionale Zustandsbeschreibung einer Person. Das Sein des Athleten vor, beim und nach dem Einstecken des Siegs oder Wegstecken der Niederlage. Im Gegensatz dazu steht in dieser Betrachtungsweise die Gemütsverfassungen (heimischer) Worldcupathleten, deren Zustand oft zur Lage der Nation erhoben wird - sozusagen die Außenlage.

Nun weiß ein skitechnisch gebildeter Mensch, dass beim Skifahren der Umgang mit physischer Außenlage unter anderem viel Körperkraft erfordert, der Umgang mit Innenlage vor allem ein Spiel mit Dynamik ist. Auch die emotionale Außenlage gibt sehr oft viel Kraft, in ein System ab, das mit der sportlichen Herausforderung an Athleten an sich nichts zu tun hat, während die Innenlage die Dynamik im System Rennläufer hält. Läufer aus Regionen in denen eher andere Prioritäten als Skirennen und alpiner Worldcup Glamour zu bemerken sind, wie z.B. Surfen und Pacific Sunsets, können mit ihrer Kombination der physischen und psychischen Innenlage dann durchaus bei nationalen Ereignissen den „Eingeborenen“ skialpiner Nationen - zumindest auf der Piste - die Show manchmal stehlen. Besonders erfolgreich erweist sich zur Zeit unter anderem dabei die kalifornische Innenlage.

Dass Rennläufer gleichzeitig genug Kraft für großartige Rennlaufperformance und Gesellschaftspflicht aufbringen und genug Spaß für Christian Ghedinas einzigartige Kür bleibt, der seinen Lauf auf der Streif nicht mit Bestzeit sondern einem Spread Eagle krönt, zeigt in eindrucksvoller Weise wie bunt Schnee sein kann.