Wien - Die beiden möglicherweise vor einer Fusion stehenden Pharmaunternehmen Sanofi-Synthelabo und Aventis sind mit Vertriebstöchtern auch in Österreich vertreten. Allfällige Auswirkungen einer Fusion sind aus heutiger Sicht nicht abzuschätzen, entsprechend zurückhaltend äußerten sich am Montag auch die Sprecherinnen beider Unternehmen. Die Entscheidungen fielen in den Zentralen der beiden Konzerne, allfällige Auswirkungen würden sich frühestens im Lauf der kommenden Monate abzeichnen, hieß es. Sanofi: 32.500 Mitarbeiter weltweit

Die weltweit aktive Sanofi-Synthelabo mit Sitz in Paris beschäftigt in mehr als 100 Staaten 32.500 Mitarbeiter, darunter auch 70 in Österreich. Mit Umsatzerlösen 2003 in Höhe von 8 Mrd. Euro erreicht Sanofi-Synthelabo jedoch nur rund die Hälfte der Aventis-Umsätze von 17,6 Mrd. Euro im Jahr 2002.

Die 1999 selbst aus einer Fusion hervorgegangene Sanofi-Synthelabio notiert an der Pariser Börse und seit 2002 auch an der Wall Street in New York. Der französische Pharmakonzern konzentriert sich auf vier Therapiefelder: kardiovaskuläre Erkrankungen und Thrombosen, Krankheiten des zentralen Nervensystems, innere Medizin und Onkologie.

55 Präparaten befinden sich derzeit in der Entwicklungsphase. Das Unternehmen ist im Jahr 1999 selbst aus einem Zusammenschluss der Unternehmen Sanofi und Synthelabo hervorgegangen. Hauptaktionäre des fusionierten Konzerns sind TotalFinaElf und L'Oreal.

In Österreich verwandelte sich die 1992 entstandene Sanofi-Kwizda 1996 in Sanofi, Synthelabo-Byk entstand 1995 und wurde 1999 zu Synthelabo. Mit dem Zusammenschluss beider Firmen eröffneten sich auch in Österreich neue Chancen. Die Zusammenführung der Kräfte und Kompetenzen der Mitarbeiter dieser beiden Unternehmen ist heute noch ein Thema.

Aventis: 71.000 Mitarbeiter weltweit

Die deutsch-französische Aventis - selbst Produkt der Verschmelzung von Hoechst und Rhone-Poulenc - mit Sitz in Strassburg beschäftigt in den Kerngeschäftsfeldern rund 71.000 Mitarbeiter, die im Jahr 2002 einen Umsatz von 17,6 Mrd. Euro erzielten. Jährlich werden 3,1 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung investiert.

Aventis konzentriert sich auf die Entdeckung und Entwicklung innovativer verschreibungspflichtiger Arzneimittel und Humanimpfstoffe zur Behandlung und Vorbeugung von schweren Erkrankungen.

In Österreich zählt die Aventis-Vertriebstochter mit rund 210 Mitarbeitern zu den fünf größten der Branche. Der Österreich-Umsatz stieg im abgelaufenen Jahr auf mehr als 110 Mio. Euro (nach 98 Mio. Euro im Jahr 2002). (APA)