Beverly Hills - Die Unterscheidung zwischen besten Dramen, Komödien und den damit jeweils einhergehenden besten Darstellern - sie ist seit Jahren eine mehr und mehr belächelte Konstante im Ritual, das da lautet: Die so genannte "Auslandspresse" in Hollywood vergibt Golden Globes und eröffnet damit endgültig das große Zittern vor der Oscar-Verleihung im März. Auch diesmal haben sich - in der Nacht auf Montag - alle Beteiligten sehr gefreut. Irgendwie wird das starre Regelwerk der Globes aber immer absurder.

Leidige Konventionen

Es ist zum Beispiel nur leidigen Konventionen (prämiert werden quasi die Filmstarts eines Jahres) zu verdanken, dass lediglich Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs als "bestes Drama" ausgezeichnet wurde und nicht die ganze Trilogie - also der vollständige Film. Peter Jackson, auch für die beste Regie ausgezeichnet, dürfte insgesamt vier Auszeichnungen (weitere für Howard Shores Filmmusik und den besten Song) wohl ohnehin als symbolische Würdigung eines Gesamtwerks empfunden haben.

Heiteres Pendant dazu war mit insgesamt drei Globes Sofia Coppolas Lost in Translation: Aber ist ihr bester Hauptdarsteller Bill Murray nicht gleichzeitig auch ein großer Tragöde? Und noch drastischer sind die Diskrepanzen im Bereich der dramatischen besten Akteure: Gewiss, Sean Penn als bester dramatischer Hauptdarsteller (in Clint Eastwoods Mystic River) ist eine unbestritten gerechtfertigte Wahl. Aber warum ist Tim Robbins, der im selben Film eine genauso große und wichtige Rolle übernahm, nur "bester Nebendarsteller"?

Launige Anmerkungen

Sei's drum: Diane Keaton als "beste Komödiantin" in Something's Gotta Give beschenkte das Fest mit launigen Anmerkungen zum Thema "alte Haudegen des Showgeschäfts": Sie und ihr Filmpartner Jack Nicholson seien mittlerweile zusammen 125 Jahre alt. In der Kategorie Drama wurde Charlize Theron (in Monster) vergoldet: Dass sie für ihre Rolle 15 Kilo zunehmen musste, dürfte auch viele Oscar-Juroren sehr beeindrucken. Ihrer Kollegin Rene Zellweger hingegen sah man bei der Gala an, dass sie sich derzeit auf einen schwergewichtigen Part in der Fortsetzung von Bridget Jones vorbereitet. Prämiert wurde sie als beste Nebendarstellerin in Anthony Minghellas Cold Mountain.

Bester ausländischer Film wurde die afghanische Produktion Osama. In den TV-Kategorien gingen Globes unter anderem an Al Pacino (in der Adaption von Tony Kushners Angels in America) sowie an Sarah Jessica Parker, die derzeit die letzten Folgen für Sex and the City abdreht. (cp/DER STANDARD, Printausgabe, 27.1.2004/APA)