Die Fahrer seien "Opfer eines verrotteten Systems. Dieses System will ich in den nächsten Tagen zu bekämpfen versuchen", sagte Gaumont, der seit 22. Jänner unter Anklage steht wegen mehrerer Verstöße gegen die französischen Anti-Dopinggesetze. Dopingkontrollen seien "leicht zu umgehen", so der 30-Jährige, der vor dem Karriereende steht. "Was man nicht umgehen kann, sind der Zoll, die Polizei, Telefon-Abhöraktionen". Gaumont-Anwalt Olivier Combe erklärte, sein Mandant, 2003 Mitglied der Cofidis-Auswahl, die die Tour de France bestritt, hätte anderen Fahrern "mit EPO ausgeholfen". Namen wurden nicht genannt.
Zusammen mit seinem Teamkollegen Cedric Vasseur war Gaumont am vergangenen Dienstag von der französischen Polizei im Zusammenhang mit der Cofidis-Affäre, in der es um illegalen Medikamenten-Handel geht, nach der Rückkehr aus dem Team-Trainingslager vorübergehend festgenommen worden. Teambetreuer Bogdan Madejak sitzt weiter in Untersuchungshaft, die verhörten Profis sind wieder auf freiem Fuß.
Vandenvroucke erneut vor Gericht
Am Dienstag wurde auch bekannt, dass sich Frank Vandenbroucke wegen zwei Jahre zurückliegender Doping-Vorwürfe erneut vor Gericht verantworten muss. Der Belgier hatte gehofft, ein Verfahren wegen Besitzes von Dopingmitteln vermeiden zu können. Vandenbroucke, zur Zeit auf Trainingslager in Italien, kann innerhalb von 15 Tagen gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen.