Großer Fang
Seit Dienstag trägt der Forscherstar - zweimal in der Liste der Top-Ten-Wissenschafter der Welt - den vom Klub der Wissenschaftsjournalisten Österreichs verliehenen Titel "Wissenschafter des Jahres 2003" - und ein Stern am Himmel trägt seinen Namen. Der Autor von 200 Publikationen ist unumstritten der größte Fang, den Österreich mit dem Rückholprogramm für abgewanderte Geistesgrößen wieder ins Land gezogen hat.
2002, nach einem Jahr Nachdenkpause und mit Angeboten aus Stanford, Harvard und von der U.S. Army, kam der Genetiker als Direktor des neuen, jährlich mit 7,3 Millionen Euro dotierten und auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Instituts für molekulare Biotechnologie (IMBA) nach Wien. Zuvor hatte er zwölf Jahre in Kanada geforscht und beim US-Gentechnikkonzern Amgen sowie der Universität von Toronto sensationelle Entdeckungen gemacht: Er hat das Osteoporose-Gen lokalisiert; das Gen, das für den Zelltod verantwortlich ist, und jenes, das Schmerz ausschalten kann, identifiziert. Und vieles mehr.
Forscher, um Krankheiten zu besiegen
Penningers wissenschaftliches Sprungbrett steht in Innsbruck. Bevor er 1990 promoviert, inskribiert der kunstbeflissene Fußballfan, der Philosophiebücher als Pflichtlektüre für Forscher nennt, noch Kunstgeschichte und Spanisch, weil Medizin allein "ein bissl fad war". Er grast die europäischen Museen ab und schreibt eine Arbeit über den Einfluss der Renaissance auf die spanische Architektur. Nach einem Aufenthalt in Nigeria kehrt der 22-Jährige desillusioniert zurück: Die Kinder sterben ihm unter der Hand weg, weil es an einfachsten Dingen fehlt. Von da an wollte er Forscher werden, um Krankheiten zu besiegen.
Er forscht und forscht
Sein Doktorvater entfacht Penningers Leidenschaft für das Labor und die Immunologie. Er forscht und forscht. Leidenschaftlich, fleißig, ethisch reflektiert. Sein Motto bis heute: "Es ist nicht nur wichtig, dass du gewinnst; wichtig ist auch, wie du gewinnst."