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Grafik: APA
Landwirtschaftsminister Josef Pröll (V) präsentierte am Dienstag in Wien die Ergebnisse der österreichischen Waldinventur 1999 bis 2002. Die Eckdaten zeigen eine jährliche Zunahme der Fläche in Österreich um 5.100 Hektar, damit bedeckt der Wald nunmehr 47,2 Prozent des Staatsgebietes. Bei der bis dahin jüngsten Inventur 1996 waren es 46,8 Prozent gewesen. Die Gesamtfläche beträgt 3,96 Millionen Hektar.

"Ökologisch erfreulich, wirtschaftlich aber schwierig"

Die Resultate sind laut Pröll "ökologisch erfreulich, wirtschaftlich aber schwierig". Die Waldsubstanz sei gesichert, man sehe, dass Österreichs Forstwirte die ökologische Ausrichtung sehr ernst nehmen. Allerdings müsste die Intensität der Holznutzung noch gesteigert werden. Die ökologischen Parameter dagegen bezeichnete der Landwirtschaftsminister als "nahezu ideal": Der Trend zur Biodiversität, zur Artenvielfalt, hält in den heimischen Wäldern ungebremst an. Nadelholz hat 2002 einen Anteil von 62 Prozent, das sind um acht Prozent weniger etwa 1980. Zu gleichen Teilen hat der Anteil von Laub- und Mischwäldern zugenommen, er beträgt nun 38 Prozent.

Förderung von Waldwirtschaftsgemeinschaften

Der Holzvorrat hat erstmals die Grenze von einer Milliarde Festmeter überschritten. Eine der größten Herausforderungen sei es, so Pröll, die Nutzung dieser Ressourcen trotz geringer wirtschaftlicher Attraktivität anzukurbeln. Eine der wichtigsten Maßnahmen neben Aus- und Weiterbildung und Beratung der einzelnen Bauern ist dabei die Förderung von Waldwirtschaftsgemeinschaften zur Kosten-Minimierung.

Problem Wildbiss ungelöst

Ungelöst ist auch noch das Problem des Wildverbisses. Der Anteil der Schäden hat zugenommen, jeder zwölfte Stamm ist geschält. "Das ist eindeutig zu viel. Die Jagd hat hiebei eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Das haben wir noch nicht so im Griff, wie ich es gerne hätte", sagte Pröll. Auch der Zustand des Schutzwaldes - angesichts von Schadeinflüssen wie Luftverunreinigung, Windwürfe, Borkenkäfer, Überalterung durch geringe Nutzung und fehlende Verjüngung - befinde sich auf unbefriedigendem Niveau. Die notwendigen Verbesserungsmaßnahmen würden aber in den in allen Bundesländern bis auf Kärnten und Salzburg gegründeten Schutzwaldplattformen erarbeitet.

Was die Schadstoff-Belastung betrifft, sinkt jene durch Schwermetalle deutlich, dagegen nimmt die Ozon-Belastung auch in höheren Lagen zu, wie Harald Mauser, Leiter des Bundesamts und Forschungszentrums für Wald, ausführte. Das habe eine Nadelanalyse ergeben. (APA)