Gaza/Jerusalem - Israelische Soldaten haben Augenzeugen zufolge bei Kämpfen im Gaza-Streifen mindestens acht Palästinenser getötet. Es waren die heftigsten Kämpfe dort seit einem Monat. Der Armee-Rundfunk berichtete von 13 Toten bei den Gefechten am Mittwoch in einem Außenbezirk von Gaza-Stadt, nannte jedoch keine Quelle. Der Militär-Einsatz sei gegen gewalttätige Palästinenser gerichtet, die häufig vom Stadtrand die benachbarte jüdische Siedlung Netsarim mit Granaten beschossen hätten, sagte ein Sprecher der israelischen Armee. Soldaten hätten bewaffnete Palästinenser beschossen und vermutlich einige von ihnen getötet.

Die radikale Palästinenser-Gruppe Islamischer Dschihad erklärte, mindestens fünf ihrer Kämpfer seien getötet worden. "Die blutige Botschaft ist angekommen und die Palästinenser werden wissen, wie sie zu antworten haben", sagte ein Sprecher der Gruppe, die sich zu zahlreichen Selbstmordanschlägen auf Israelis bekannt hat.

Augenzeugen zufolge eröffneten Palästinenser das Feuer auf israelische Soldaten, die sich von Netsarim aus mit Panzern und Planierraupen auf Gaza-Stadt zu bewegt hatten. Nach Angaben von Ärzten wurden fünf Palästinenser bei den Gefechten im Stadtteil Saitun verletzt. Unter den Verletzten sei auch ein Sanitäter gewesen, dessen Wagen von israelischem Beschuss getroffen worden sei. Der israelische Armeesprecher sagte, die Soldaten hätten nicht auf einen Krankenwagen gezielt. Es sei zu heftigen Kämpfen gekommen, als die Soldaten mit einem Panzer und einer Planierraupe vorgerückt seien.

Jüdische Siedler bestätigen: Sharon schlug Aufgabe von sieben Siedlungen vor

Jüdische Siedler bestätigten Berichte, wonach der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon die Aufgabe sieben jüdischer Siedlungen im Westjordanland und im Gaza-Streifen vorgeschlagen haben soll. Führende Siedler hätten ein entsprechendes Schreiben von Sharons Büro erhalten, sagte Pinchas Wallerstein, einer der Anführer der Siedlerbewegung. Sharon hatte dementiert, formal einen solchen Vorschlag unterbreitet zu haben. Nach Berichten des israelischen Rundfunks handelt es sich bei den betroffenen Siedlungen um Ganim, Kadim, Sanur und Homesh im Westjordanland sowie um Nezarim, Kfar Darom und Morag im Gaza-Streifen. (APA/AP/dpa/Reuters)