Wien - "Deutlich zu voreilig" ist für den Regierungspartner FPÖ das Aussetzen der Truppenübungen durch Verteidigungsminister Günther Platter (V) gekommen. Grundsätzlich ist der freiheitliche Wehrsprecher Reinhard E. Bösch mit den Plänen des Ministers einverstanden. Jedoch: "Ich hätte es lieber gesehen, wenn Minister Platter das Ergebnis der Reformkommission abgewartet hätte und erst daraus Maßnahmen ableiten würde", so Bösch am Mittwoch in einer Aussendung.

Zuerst müssten die künftigen Aufgaben des Bundesheeres ebenso wie ein klarer Finanzierungsplan definiert werden, so Bösch. "Ich halte es daher für nicht gescheit, wenn man den Ergebnissen der Reformkommission im Detail vorgreifen möchte."

Bösch fordert vor allem rasche Klarheit für die Miliz, um die Betroffenen nicht zu verunsichern. Aus seiner Sicht ist klar, dass an einer freiwilligen Kadermiliz sowie einer organisierten Reserve festgehalten werden müsse, um die flächendeckende Assistenzfähigkeit des Bundesheeres und den Heimatschutz gegen die neuen Bedrohungen gewährleisten zu können.

Grundsätzlich hält der Wehrsprecher es freilich für richtig, die Grundwehrdiener nach der Ableistung ihres Grundwehrdienstes direkt in die Reserve zu überstellen, ohne dass sie weiter übungspflichtig sind. Dies bedeute eine Erleichterung für die Verwaltung und die Grundwehrdiener. (APA)