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Werdegang
Capra wurde am 1. Februar 1939 in Wien geboren. Nach dem Studium der Physik an der Universität Innsbruck promovierte er in Wien. Sein Weg führte durch die Laboratorien der Universität Paris in Orsay und des Imperial College in London zum Teilchenbeschleuniger der Stanford Universität (Stanford Linear Accelerator Center) im kalifornischen Palo Alto. Dort und im benachbarten Berkeley beobachtete er aus allernächster Nähe, wie sich die politische Protestbewegung der sechziger Jahre in gegenkulturelle Aktivitäten verwandelte.
Geprägt von einem gewissen Unbehagen an der Wissenschaft, von Mystik und einer Vorliebe für die Philosophie Asiens, entwickelte Capra ein Weltbild, das auch nicht-menschlichen Lebensformen innere Werte zuordnet. Sein zweiter Bestseller-Titel "Wendezeit" (deutsch 1983) wurde über Nacht zum Schlagwort. Doch die Forderung nach einer "Umwertung aller Werte" brachte der Bewegung auch den Vorwurf ein, sich eine Art Selbsterlösungsreligion geschaffen zu haben. Capra selbst sieht die New-Age-Zeitströmung inzwischen in allzu seichtes Esoterik-Gewässer abgedriftet und hat sich von ihr abgesetzt.
Denken und kritisieren
In seinem bisher letzten Buch "Verborgene Zusammenhänge" (2002) verordnet Capra der Menschheit eine "ökologisch nachhaltige Gemeinschaft" zur Bewältigung von Globalisierung, Biotechnik, Umweltverschmutzung, Rohstoffverknappung und Überbevölkerung. Bereits in seinem ersten Bestseller "Das Tao der Physik" (deutsch 1977) hatte Capra eine Ethik entwickelt, die den Einzelnen zur Verantwortung für Welt und Umwelt anhält und ein ganzheitlich und vernetztes Bewusstsein anstelle eines parzellierten und rational begründeten Weltbildes anstrebt.