E-Mails verschwinden immer häufiger in Schwarzen Löchern. Von diesem Phänomen berichteten Computer-Experten auf dem Davoser Weltwirtschaftsgipfel . Demnach würden sich schwarze Listen, die gegen unerwünschte Mails, so genannte Spams, angelegt werden, auch gegen völlig Unbeteiligte wenden und sogar harmlose elektronische Post verschwinden lassen. Der Spuk wurde entdeckt, als sich ein Internet-User in den USA über viele unaufgeforderte Mails ärgerte. Also legte er eine Liste jener Absender an, von denen er nichts mehr zu empfangen wünschte. Diese Liste war schließlich so umfangreich, dass sie auch für kommerzielle Provider, die ihre Kunden vor Unsinn schützen wollten, interessant wurde. Ein neues Produkt war geboren: Alle Mails, die von unerwünschten Absendern stammen, werden aus dem Netz gefischt und in den "digitalen Orkus" befördert, sobald sie den Hoheitsbereich der betreffenden Server durchlaufen. Auch andere wollten nun schwarze Listen vermarkten – der Ausdruck "to blackhole someone" machte die Runde. Und auch völlig Unbeteiligte gerieten mit oder ohne Absicht zuweilen auf diese Listen. Durchschnittlich 60% der E-Mails solcherart gebrandmarkter Surfer gehen dann verloren. (welt/pte)