Redwood City - Die Metasprache XML (Extensible Markup Language) wird für das Internet eine ähnliche Veränderung bedeuten wie die Einführung des Telefons für die gesamte Gesellschaft. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des kalifornischen Marktforschungsinstitutes Zona Research. www.zonaresearch.com Die führenden IT-Unternehmen, darunter IBM, Microsoft, Oracle und Sun, haben laut Studie bereits im großen Stil in XML investiert. Der entscheidende Vorteil von XML gegenüber dem herkömmlichen Hypertext-Markup (HTML) ist seine Flexibilität. Mit XML kann sich jeder Web-Designer seine eigenen Tags (Anweisungen im Quellcode) definieren, was Browser-spezifische Erweiterungen obsolet macht. Selbst Funktionen, die bisher nur durch Scripts und Applets zu erzielen waren, lassen sich in XML einfach als Tag deklarieren. Mit der neuen Seitenbeschreibungssprache will auch Tim Berners-Lee, der "Vater des World Wide Web", der Browser-spezifischen Sprachverwirrung im Internet ein Ende machen. Auf der gerade beendeten WWW 7 Conference im australischen Brisbane initiierte Berners-Lee, der gleichzeitig als Direktor des Word Wide Web Consortium fungiert (W3C) eine Reforminitiative zur Durchsetzung des XML-1.0.-Standards. Das W3C hatte die "Extensible Markup Language" bereits im Februar verabschiedet, mittelfristig soll XML die unflexible HTML-Definition ersetzen. Alles spricht dafür, daß Berners-Lee mit seinem Vorhaben Erfolg haben wird. So wurden die beiden Marktführer auf dem Browser-Sektor, Netscape und Microsoft, in der Vergangenheit nicht müde zu beteuern, daß sie sich offenen Standards nicht verschließen wollten - wenn Sie sie bisher auch stets mit proprietären Zutaten garniert haben, die ausreichende Inkompatibilität zum Konkurrenzprodukt garantierten. Auch XML ist ein offener Standard und abwärtskompatibel zu HTML. XML wird ansatzweise von Microsoft bereits als "Channel Definition Format" (CDF) des Browsers Internet Explorer benutzt. (pte) ZDNet hat ein Special ganz dem neuen Code gewidmet.