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Lagerfeld steckt Claudia gern in unterschiedliche Kostüme.

Foto: REUTERS/Hannibal Hanschke

Es gab eine Zeit, da waren Claudia Schiffer und Karl Lagerfeld nicht gut aufeinander zu sprechen. Das lag an einigen unbeherrschten Sätzen des Modeschöpfers, von denen die Aussage, dass Schiffer eine "Barbie-Puppe" sei, noch die harmloseste war. Die beiden haben trotzdem wieder zueinandergefunden, was ein Beweis für die Großherzigkeit von Modemenschen ist und all jene freut, die genauso wie Karl und Claudia eine Leidenschaft für intime Rollenspiele haben. Sie kommen jetzt wieder auf ihre Kosten.

Lagerfeld steckt seine Claudia nämlich gern in unterschiedliche Kostüme. Für die März-Ausgabe der deutschen Vogue lichtete er sie als mexikanische Malerin Frida Kahlo ab. Glücklicherweise löste er damit keinen Trend zu buschigen Augenbrauen aus. In der Juni-Ausgabe desselben Magazins war sie dagegen als Betschwester mit onduliertem Haar und umgehängten Tannenzapfen zu sehen.

Falls es sich dabei um eine Promotion-strecke für die unter Druck geratene katholische Kirche handelt, dann ist sie gut gelungen. Als Testimonial sieht die schöne Schiffer nämlich eindeutig besser aus als Papst Benedikt. An ihm hat man sich schon etwas sattgesehen.

Nicht so an dem wandlungsfähigen Supermodel. Zu welchen Höhenflügen Schiffer fähig ist, beweist sie auf dem Cover des gerade erschienenen Sonderhefts Stern Fotografie. Dort ist sie unter anderem als waschechte Asiatin und täuschend echte Schwarze zu sehen. Damit ist dem großen Karl ein Clou gelungen, der selbst von amerikanischen Bloggern nicht geschmälert werden kann. Sie zeihen ihn des Rassismus. Ihre Argumente haben wir ehrlich gesagt aber nicht ganz verstanden.

Uns beschäftigt etwas anderes: Wie, fragen wir, kann dieses Rollenspiel-Highlight noch getoppt werden? Wie wär's mit Schiffer als Angela Merkel? Oder gleich als Karl Lagerfeld? Das wäre doch eine schöne Herausforderung. (hil/DER STANDARD/rondo/11.06.2010)