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Auf dem Pfad der sechsfachen Vollendung des Geistes.

Foto: APA/M.A.PUSHPA KUMARA

Seit zwei Wochen ist der Yogi Bär aus den Wäldern Connecticuts zurück. Statt über Paarungserlebnisse mit Yogini-Bärinnen zu berichten, die es dort ja sicher auch geben muss, quält er die Freunde glücklich lächelnd mit an alte deutsche Schlager erinnernden Weisheiten wie "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben", "Wer verzeiht, bleibt nicht allein" oder "Und immer wieder geht die Sonne auf". Für das drei Zentimeter über dem Boden schwebende Tagesprogramm von Radio Burgenland muss man aber nicht unbedingt wochenlang mit tantrischen Bhuddisten in der Gegend der Hexen von Eastwick zelten gehen, um dort auf dem Pfad der sechsfachen Vollendung des Geistes die höchste Wahrheit durch Erleuchtung zu finden.

Der Dichterfürst und Bubi halten mit ihrer Meinung allerdings nobel hinter dem Berg.

Seit der Yogi Bär beschlossen hat, seine Ecken und Kanten abzustoßen und ein rundum flauschiges Flokatiwesen zu werden, ist bei ihm ohnehin Hopfen und Malz verloren. Hier wird bis ans Ende von Yogi Bärs Tagen der Teekessel singen, der Goldteefix duften und er es gut, ja, gut, ja wirklich, wirklich gut haben.

Yogi Bär schaut seine zwei alten Freunde milde und gütig an: "Auch Ihr müsst die Liebe in euch entdecken und eure vergifteten Seelen reinigen. Auf dem Weg zum Glück werdet Ihr..." Der Dichterfürst fährt erschreckt im Bett hoch. Man kann schon einen ziemlichen Topfen zusammenträumen, wenn einem zuvor die Frau ins Gebet genommen hat, es doch einmal mit ein wenig positivem Denken zu versuchen. (Christian Schachinger, Rondo, DER STANDARD, 05.08.2011)