Wien - Die Mobilkom Austria, Mobilfunktochter der Telekom Austria, wird alleine ins Rennen um das neue Behördenfunknetz gehen. Die Mobilkom biete eine GSM-basierende Lösung an und sei "als Innovationsführer in der Lage, alleine" ins Rennen zu gehen, betonte Mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes am Dienstag. Als Subunternehmer mit dabei wären demnach bei einem Zuschlag an die Mobilkom aber auch der Wiener Telekomausrüster Kapsch Carrier Com und das Wiener Nachrichtentechnikunternehmen Frequentis.

Frequentis soll sich dem Vernehmen nach außerdem auch selbst direkt um den Auftrag beworben haben. In dieser Bietergruppe mit dabei sind demnach Nokia, Austro Control, T-Systems (letztere nach heutigen Aussagen von Geschäftsführer Franz Grohs jedenfalls als Subunternehmer). Details sollen morgen, Mittwoch, bekannt gegeben werden.

Weitere Bewerber

Bestätigt haben ihre Bewerbung außerdem bereits am Montag auch Siemens, Alcatel, T-Mobile, die ÖBB und die Telekom Austria (TA).

Der Siemens-Konzern, der im Konsortium master-talk mit Verbund, Wiener Stadtwerken und Raiffeisen den Auftrag bereits erhalten hatte, dann im Vorjahr aber an der Realisierung gescheitert war, wird sich diesmal in einem Konsortium mit T-Mobile und mit der ÖBB (letztere als Subunternehmer) beteiligen.

Alcatel geht gemeinsam mit Motorola ins Rennen, mit der TA als Subunternehmer.

Detailverhandlungen mit drei Anbietern

Das Innenministerium will mit drei Anbietern in Detailverhandlungen gehen, die Vorauswahl läuft seit vergangenem Freitag. Endgültig vergeben werden soll der Auftrag im Herbst dieses Jahres.

Österreich plant bereits seit 1997 den Aufbau eines bundesweiten digitalen Funks innerhalb der Exekutive, den Ländern, Ministerien und Einsatzorganisationen. Am 5. Juli 2002 war der Auftrag bereits an master-talk vergeben worden. Die Errichtung des Netzes war bereits im Laufen. Nach Vertragsstreitigkeiten zwischen Innenministerium und dem Betreiberkonsortium Ende Juni war das 310 Mio. Euro schwere Projekt war das Projekt jedoch vorerst gescheitert. Grund dafür waren laut Innenministerium mangelhaftes Projektmanagement und "deutliche technische Mängel", außerdem war man sich in Finanzierungsfragen uneinig. (APA)