Geschlechterpolitik
Frauen kein Ministerium wert
Undefinierbares Generationenministerium inhaliert Frauenagenden
Österreichs Fraueninteressen sind in der künftigen schwarz-blauen Regierung noch zersplitterter als in den letzten Jahren. Unter den rot-schwarzen Koalitionsregierungen gab es zumindest ein eigenes Frauenministerium, dem zwar die Mittel und die personellen Ressourcen fehlten, das aber immerhin eine Mitspracherecht hatte und so anderen Ministerien dreinreden konnte. Das wichstigste: Weil im Ministerrat das Einstimmigkeitsprinzip gilt, konnte eine Frauenministerin notfalls sämtliche Regierungsbeschlüsse blockieren. Damit ist es nun vorbei.
Denn die Frauenagenden sollen - zusammen mit den Interessen von Familien und Senioren - in ein gemeinsames Generationenministerium eingebracht werden. Gut möglich, dass dieses Konglomerat auch anders heissen wird, zum Beispiel, Sozialministerium. Eine künftige Ministerin, im Gespräch dafür ist bekanntlich Haiders Schwester Ursula Haubner, muss sich also um alle Generationen kümmern. (rei/lyn)