Frankfurt/Main - Die Ariane-5, mit der die Kometenmission Rosetta am Dienstag gestartet ist, gilt als Standardträgerrakete der europäischen Raumfahrtnationen. Das System besteht aus einer mit flüssigem Treibstoff betriebenen Hauptrakete sowie zwei Feststoffraketen. Eine dritte Stufe wird ebenfalls mit flüssigem Treibstoff betrieben.

Nutzlasten von bis zu acht Tonnen

Die über 46 Meter hohe Rakete ist vollgetankt mehrere hundert Tonnen schwer. Beim Start am Dienstag in Kourou hatte sie ein Gewicht von 749 Tonnen. Die Ariane-5 kann derzeit Nutzlasten von bis zu acht Tonnen in den Weltraum befördern.

Nach Angaben der Herstellerfirma Arianespace ist eine verbesserte Version in der Entwicklung, deren Nutzlast bei bis zu zwölf Tonnen liegen wird. Die Hauptrakete der Ariane-5 wird jeweils erst wenige Stunden vor dem Start mit rund 132 Tonnen Sauerstoff und knapp 26 Tonnen Wasserstoff betankt. Dabei kühlt sich der Raketenkörper auf unter minus 200 Grad Celsius ab. Um eine Vereisung oder das Auftreten starker elektrischer Spannungen zu verhindern, ist die Rakete mit einer Isolierschicht überzogen.

Trägersystem für interplanetarische Flüge

Die europäischen Staaten beschlossen im Herbst 1987 die Entwicklung der Ariane-5, um über ein Trägersystem auch für interplanetarische Flüge zu verfügen. Am 4. Juni 1996 scheiterte der Jungfernflug der Rakete. Am 30. Oktober 1997 konnte der erste erfolgreiche Testflug absolviert werden. (APA/AP)