Arizona - Zwei Studien haben ergeben, dass feindselige Menschen durch zynische und reizbare Haltung ihre Gesundheit riskieren. Feindseligkeit verkürzt das Leben und begünstigt Übergewicht. Während in einer Laborstudie der Arizona State University (ASU) die kurzfristigen Auswirkungen aggressiven Verhaltens untersucht wurden, beschäftigten sich Wissenschaftler der Brown University mit den Langzeitwirkungen. Die Studie an der ASU unter der Leitung von Mary Davis zeigte, dass bei feindseligen Menschen in herausfordernden Situationen der Blutdruck steigt und Gefäßverengungen entstehen. Oft geschieht dies schon bevor tatsächlich eine Konfrontation entsteht. Davis dazu: "Die Tatsache, dass dies schon geschieht bevor irgendetwas passiert zeigt, dass feindselige Menschen schon auf Probleme eingestellt sind." Die Studienobjekte wurden durch ihre Antworten auf einen Fragebogen darüber, wie sie in verschiedenen Situationen reagieren würden, ausgewählt. Feindselige Menschen müssen nicht unbedingt aggressiv sein, sind aber meist zynisch und misstrauisch. Außerdem neigen sie dazu, Dinge persönlich zu nehmen. Männer und Frauen reagieren in etwa gleich. Davis untersuchte achtzig Personen, von denen die Hälfte als feindselig eingestuft war. Jede Versuchsperson wurde von einem Forschungsassistenten, der auf besonders ruhiges Verhalten trainiert war, in ein Gespräch über die Todesstrafe verwickelt. Die Forschungsassistenten waren angewiesen, jeweils die Gegenmeinung ihres Gegenübers zu vertreten. Die untersuchten Personen wussten nicht, dass es sich bei ihren Diskussionspartnern um Mitglieder des Forschungsteams handelte. Die Ergebnisse der Untersuchung an der Brown University sind Teil einer langfristigen Studie, die an 1.000 mittlerweile etwa 63jährigen Männern durchgeführt wird. Feindselige Männer leiden häufiger an Übergewicht und Bluthochdruck als nicht feindselige, da bei ihnen bestimmte Stresshormone, vor allem Cortisol, im Übermaß ausgeschüttet werden. Cortisol bewirkt, dass Körperfett im Unterleib verteilt wird, und daraus resultieren Probleme mit Cholesterin und Bluthochdruck. Raymond Niaura, Leiter der Studie, erklärt: "Jemand mit viel Körperfett im Unterleib speichert das Fett nahe der Leber, was eine Kettenreaktion von erhöhtem Cholesterin und Blutdruck auslöst und das Insulin bei seiner Arbeit hindert." Niaura möchte die Ergebnisse der aktuellen Studie mit zukünftigen Untersuchungen verbinden und herausfinden, wie stark die Versuchspersonen im Laufe der Zeit mit Herzproblemen konfrontiert werden. Er nimmt an, dass eine Studie bei Frauen ein ähnliches Ergebnis aufweisen würde und möchte dieser Frage in neuen Untersuchungen nachgehen. (pte/red)