Im Rahmen der Diagonale 2004 fanden die Auszeichnungen der diesjährigen Wettbewerbe "shorts on screen" und Carl-Mayer-Drehbuchpreis statt. Bei "shorts on screen" handelt es sich um den zum zweiten Mal veranstalteten Kurzfilmwettbewerb des ORF und der Kulturabteilungen der Bundesländer. bei dem die Gewinnerfilme jeweils ein Preisgeld von 3.000 Euro erhalten, an die 300 Kurzfilme wurden eingereicht. Die preisgekrönten "shorts" werden am Sonntag, dem 4. April, um 23.15 Uhr in ORF 2 "on screen" präsentiert.

Bei der Verleihung der Preise des 11. Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerbs stiftete der ORF auch heuer wieder einen mit 4.000 Euro dotierten Preis für das beste TV-Treatment. Dieser ging an den Villacher Bernd Schneider für das Roadmovie "Abidjan".

Gesamtgewinner: "Wirklich" von Martin Nguyen

Aus den preisgekrönten "shorts" ging der Wiener Siegerfilm "Wirklich" von Martin Nguyen als "Winner of all" hervor. "Wirklich" ist ein zehnminütiger Kurzfilm über Rassismus in Wien, der - laut Jury - durch das sehr glaubwürdig dargestellte Thema, gekonntes Handwerk und die filmische Umsetzung überzeugt hat. Die "shorts on screen"-Preise wurden von ORF-Programmdirektor Dr. Reinhard Scolik, dem steirischen ORF-Landesdirektor Dr. Edgar Sterbenz und von Hofrat Dr. Josef Marko, Leiter der Kulturabteilung Steiermark, überreicht.

"shorts on screen 04"-Gewinner im Überblick

  • Wien: "Wirklich" von Martin Nguyen, 10 Minuten,
  • Gesamtsieger Niederösterreich: "Fremd" von Manuel Hölzl und Valentin Wegerth, 8 Minuten
  • Oberösterreich: "Anima" von Stefan Unterhuber, Andreas Gessl, Christian Hanl, Daniel Kuales, Florian Landerl, Johannes Wohlgemuth, David Zuderstorfer, 5 Minuten
  • Salzburg: "Obergnigl" von Franz Kienast, 3 Minuten 35 Sekunden
  • Tirol: "Liebesmüh" von Nora Schlocker, 10 Minuten
  • Vorarlberg: "Zweikampf" von Florian Röser und Nora Schlocker, 3 Minuten 30 Sekunden
  • Kärnten: "Der Blumenladen" von Judith Zdesar, 8 Minuten 50 Sekunden
  • Steiermark: "Die Leiberl der Barbara Wilding" von Eva Hausberger und Barbara Wilding, 1 Minute 20 Sekunden

Unter den Beiträgen aus dem Burgenland, das im Vorjahr gemeinsam mit Wien sogar Gesamtsieger geworden war, fand sich kein entsprechender Preisträger. Das nicht vergebene Preisgeld  wird in einen Workshop für junge Filmschaffende investiert. Dieser soll unter Anleitung von ORF-Filmexperten im Rahmen des burgenländischen Kulturherbstes 2004 durchgeführt werden.

Wiener und Kärntner gewinnen 11. Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerb

Mit einer Preisverleihung im Kunsthaus ging heute auch der Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerb zu Ende, der heuer zum 11. Mal von der Landeshauptstadt Graz veranstaltet wurde. Mit insgesamt 21.700 Euro ist der dem Filmpionier Carl Mayer gewidmete Drehbuchpreis der höchstdotierte Österreichs. Zum fünften Mal in Folge war der ORF mit dabei und stiftete wie bereits im vergangenen Jahr auch heuer wieder einen ORF-Preis über 4.000 Euro für fernsehgerechte Stoffe. Zum diesjährigen Thema "Gier" wurden 49 Treatments, davon 29 Kinostoffe und 20 TV-Stoffe, anonym eingereicht.

Den Hauptpreis in Höhe von 14.500 Euro erhielt der Wiener Richard Schuberth für sein Melodram "Handy-Geschichten". Das Treatment erzählt in drei durch den Besitzerwechsel eines Mobiltelefons scheinbar lose verbundenen Episoden düster-melancholische Liebesgeschichten mit stark erotischer, mitunter auch satirischer Ausprägung.

Der Carl-Mayer-Förderungspreis in der Höhe von 7.200 Euro ging an das Kärntner Duo Simone Schönett und Harald Schwinger aus Wernberg für ihr Treatment "Innere Liebe", ein Melodram über die Erfüllung von Wünschen und Sehnsüchten in Liebe, Akzeptanz und ausgelebter Abhängigkeit. Den ORF-Preis für das beste Treatment erhielt der aus Villach stammende Bernd Schneider für seinen Beitrag "Abidjan", ein kriminalistisches Roadmovie: Zwei ungleiche Stiefbrüder und eine Frau, durch einen Todesfall zusammengeführt, jagen zunächst einer möglicherweise wertvollen und Wunder wirkenden Antiquität hinterher. Immer mehr wird diese Reise aber für alle drei zum Versuch, eine zweite Chance in ihrem verpfuschten Leben zu finden.

Lobende Erwähnungen

Eine lobende Erwähnung im Rahmen des Carl-Mayer-Drehbuchpreises erhielt der Berliner Christian Frosch für sein Projekt "Heller als der Tage Licht". Frosch war 1994 bereits Carl-Mayer-Drehbuch-Preisträger für den Film "Die totale Therapie", der bisher schon auf mehreren internationalen Festivals lief. Im Rahmen des ORF-Preises für fernsehgerechte Stoffe vergab die ORF-Jury zwei lobende Erwähnungen: Eine ging an den Wiener Christian Scherl für den Thriller "Nebelland", die zweite erhielt der Grazer Peter Brandstätter für sein Projekt "Out of Control".

Das Ausschreibungsthema des Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerbs 2004/2005 lautet "Angst". Die Unterlagen dazu werden im April 2004 zur Verfügung stehen. (APA/red)