"Digitalfunk BOS Austria"
Das zu errichtende Funknetz heißt nun nicht mehr - wie im ersten, gescheiterten Anlauf - "Adonis". Das Projekt werde nun "Digitalfunk BOS Austria" (BOS steht für Behördenorganisation mit Sicherheitsaufgaben) genannt, stellte Rauch fest.
Zur von der Opposition geäußerten Kritik wegen der fehlenden Technologievorgabe in der Ausschreibung meinte Rauch: "Wir wollen die bestmögliche Lösung für die Exekutive, die Technik steht dabei nicht im Vordergrund".
Tetra oder GSM-R
Von den fünf Bewerbern bieten drei die Tetra-Bündelfunk-Technologie an, zwei Bieter setzen mit der Technologie GSM-R auf die bestehenden Mobilfunknetze. Tetra ist laut Branchenkreisen zwar multifunktionaler als GSM-R, allerdings auch wesentlich teurer, weil dafür ein eigenes Netz aufgebaut werden müsste.
Konkret bietet master-talk-Miteigentümer Siemens Österreich mit T-Mobile Austria und den ÖBB als Sublieferant ebenso wie die Telekom Austria-Mobilfunktochter Mobilkom Austria mit Kapsch und Frequentis als Sublieferanten die GSM-R-Technologie an. Die Tetra-Technologie bieten hingegen ein Konsortium aus Frequentis, Nokia, Austro Control und T-Systems als Sublieferant, sowie Alcatel und Motorola mit der Telekom Austria als Sublieferant an. Auch EADS geht mit einer Tetra-ähnlichen Technologie, Tetrapol, ins Rennen.
Geplant für 2005
Ursprünglich hätte das österreichweite Behördenfunknetz 2005 im Vollausbau in Betrieb gehen sollen. Das Konsortium master-talk, an dem Siemens und die Wiener Stadtwerke jeweils 32,45 Prozent, Raiffeisen 25,10 und der Verbund 10 Prozent halten, hatte mit der Tetra-Funk-Technolgie bereits am 5. Juli 2002 den Zuschlag für "Adonis" erhalten.