Foto: Design by Nina Bernert
Foto: Design by Nina Bernert
Nina Bernert kommuniziert nicht nur gerne in vielen Sprachen, sondern auch mit ihrem Design. Die erklärte Universalistin und geschulte Ergotherapeutin ist seit 1982 in verschiedenen Bereichen (Glas, Keramik, Mode oder Kostüm) freischaffend tätig und betreibt seit 1987 ein Schuhatelier in Wien. Sie spielt Akkordeon, und neben ihren Tönen sind vor allem die vielen von ihr verwendeten Farben bunt: Kaffee, Pistazie, Rosé, Blau, Orange und andere.

Wenn man allerorts von Mehrwert spricht, so haben sich in Bernerts Alltagsgegenständen Erfahrungen verdichtet, die allen Sinnen entspringen und Humor in Form kleiner, feiner Irritationen manifestieren. "Laissez-voir-tout", einfache Tragetaschen aus transparentem, von Hand gefärbtem Nylonorganza in munteren Kombinationen werden zu körpernahen Accessoires, die noch so triste Outfits in auffälligen Farbenrausch versetzen. Die kleinen Beuteltaschen "3Klang" entstanden aus der Überlagerung und dem Falten von zwei Schichten Organza.

Bereits zum vierten Mal führte Nina Bernert kürzlich an der Geburtsstätte aller Konsumgütermessen, auf der "Ambiente" in Frankfurt, die Leichtigkeit ihrer Güter mit einem kleinen Augenzwinkern vor. Für ihren Messeauftritt bat sie einen gleichgesinnten Freund und Architekten, etwas einfach Handzuhabendes zu entwickeln, das für die Präsentation und den Transport ihrer Accessoire-Kollektionen dienen könnte und im Kofferraum ihres Wagens Platz fände.

Herwig Müller, der neben ordentlichen Bauaufgaben bereits das kleine "Weltwunder" für die Künstlergruppe Gelatin auf der Expo 2000 in Hannover bewerkstelligte und mehrfach unter Beweis gestellt hat, Sinnesfreuden mit Humor in Einklang zu bringen, entwickelte die mobile Präsentationseinheit "Prolly" - zwei durch arretierbare Scharniere teilbare, unabhängige Präsentationselemente, die ans E-Netz andocken, aber auch in ihrer Funktion als Couchtisch und Sitzgelegenheit Format beweisen.

Mit an Bord auch eigenes Re-Design aus 1995, "Tashus", die über herkömmlichen Gummisohlen röhrenförmig extrudieren, aus der Mikrofaser Ledra oder aus Filz, neben Organza eines der Lieblingsmaterialien der Designerin. Erfolg bedeutet letztlich auch, nicht nur Dinge zu machen, die im Rahmen des Designprozess Spaß machen, sondern sie auch so zu gestalten, dass sie dann auch den Konsumenten erheitern, was im Falle von Bernerts Produkten bereits in zwölf Ländern geschieht. (DERSTANDARD/rondo/Ursula Graf/12/03/04)