Bremen/Hannover - Genmanipuliertes Marihuana spielt auf dem norddeutschen Drogenmarkt nach Beobachtungen von Suchtgiftfahndern eine zunehmend wichtige Rolle.

Der starke Anteil von Cannabis- Wirkstoffen mache die Pflanzen besonders attraktiv, sagte Zolloberamtsrat Wolfgang Rulfs in Bremen bei der Vorstellung von mehreren beschlagnahmten Säcken des hoch gezüchteten Stoffes durch Zollbeamte.

Das Marihuana habe einen Cannabis-Gehalt von 20 Prozent, herkömmliche Sorten hätten nur sechs Prozent, sagte Rulfs. Das Gen-Marihuana stamme meist aus den Niederlanden und verbreite einen intensiven Geruch.

Auch bei Dealern gefragt

Viele Heroin-Dealer würden mittlerweile auf den Vertrieb der neuen Marihuana-Züchtung setzen, erklärte der deutsche Fahnder Wolfgang Rulfs weiter. Kriminaltechnische Untersuchungen des Stoffes hatten einen Anteil des Rauschmittels Tetrahydrocannabinol-Anteil (THC) von bis zu 20 Prozent ergeben.

Das neue Marihuana sehe in getrocknetem Zustand "nicht so dunkel aus wie das herkömmliche und stinkt viel mehr", sagte Rulfs. Der hohe THC-Wert werde schon seit einigen Jahren in den Niederlanden durch spezielle Züchtung erzeugt. Ob diese auf natürlicher Auslese oder Genmanipulation beruhe, sei offen, hieß es. (APA)