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Foto: Reuters/Ho
Heuer jährt sich offiziell der 50. Geburtstag des Rock'n'Roll. Das ist zwar bezüglich der Entstehungsgeschichte dieser musikalischen Revolution platte Geschichtsfälschung, aber natürlich ist Elvis' Graceland in Memphis, Tennessee, eine für Touristen in Spendierhosen attraktivere Destination als eine schiefe Bretterbude im von Moskitos verseuchten Mississippi-Delta - zumindest so lange, bis man einmal tatsächlich in Graceland war.

Die heuer vermarktete Geschichte geht jedenfalls so, dass mit dem Erscheinen von Elvis Presleys Single That's Alright am 5. Juli 1954 - einer Interpretation von That's Alright Mama des schwarzen Bluesmusikers Arthur "Big Boy" Crudup - der Rock'n'Roll geboren wurde: Klatsch auf Popscherl - Plärrr! - und die Mädchen vielen bekanntlich reihenweise in Ohnmacht. Bezüglich der zu erwartenden medialen Bäuerchen rund um dieses trotzdem historische Datum, konnte man sich gestern auf RTL bereits ein kleine Kostprobe holen.

Der deutsche Privatsender holte für den zweiten Teil von Elvis Mania ein paar Grauen erregende Promis und Halbpromis zwecks künstlerischer Leichenschändung von Elvis- Material vor die Kamera.

David "Jim Beam" Hasselhoff föhnte sich durch Love Me Tender, der frühere Hochglanz-Soulster Paul Young durfte ebenfalls einen auf Fetttolle machen und weil's eh schon egal war, gab der sogar im australischen Dschungel unerwünschte Costa Cordalis auch noch eine Lektion in seinem Hauptfach, dem Erbschleicher-Schlager: That's Not Alright! (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 17.3.2004)